Ernüchterung hat sich bei der Ittlinger Verwaltung und Feuerwehrkommandant Florian Hernik breit gemacht: Vergangene Woche ging der Förderbescheid für den geplanten Bau des Feuerwehrhauses im Rathaus ein. Der Zuschuss fiel geringer aus als erwartet. Ob das Projekt auf der Kippe steht, ist unklar.
„Wir haben mit Fördermitteln in Höhe von 590.000 Euro gerechnet“, erklärte Kämmerer Stefan Salen auf Nachfrage - 240.000 Euro aus der so genannten Fachförderung und 350.000 Euro aus dem Ausgleichsstock sollten es sein. Wären diesen Summen geflossen, hätte die Gemeinde etwa 410.000 Euro selbst aufbringen müssen, auf eine Million Euro ist das Projekt geschätzt.
Ausfahrt soll künftig über Sägmühlstraße erfolgen
Die Realität sieht so aus: Die Ittlinger bekommen 230.000 Euro aus dem Fachfördertopf und 195.000 Euro aus dem Ausgleichsstock. Das hatte schon der scheidende Bürgermeister Achim Heck im gespräch mit unserer Zeitung kritisiert (siehe Hintergrund). Welche Folgen das Fehlen der 155.000 Euro hat, weiß Florian Hernik noch nicht. „Darüber werden wir uns Gedanken machen müssen. Letztendlich kommt es auf den Gemeinderat an.“ Keinen Hehl machte der 29-jährige daraus, dass der Um- und Neubau dringend erforderlich sei. „Bei jeder Veranstaltung in der Festhalle muss ich Fahrzeuge umparken lassen, weil sie unsere Ausfahrt zustellen.“
Im Einsatzfall rücken die Retter über den Parkplatz der Festhalle aus, nach dem Neubau soll die Ausfahrt störungsfrei über die Sägmühlstraße erfolgen. „Das jetzige Feuerwehrhaus bleibt erhalten, aber die Fahrzeughalle soll komplett neu gebaut werden.“ Und zwar im rückwärtigen Teil des Areals, so dass sich die Feuerwehr einen Innenhof mit dem Bauhof teilen wird. Im Neubau fänden auch alle Fahrzeuge Platz. Das Tanklöschfahrzeug musste eine um 35 Zentimeter gekappte Sonderanfertigung sein, damit es überhaupt in die Halle passt. Auch die anderen Bereiche wie Sanitär und Umkleide seine nicht mehr zeitgemäß, betont der Kommandant.
Bauvorhaben in zwei Abschnitten
„Noch ziehen wir uns in der Fahrzeughalle um.“ Steht einmal die neue Fahrzeughalle, soll das jetzige Domizil als Umkleideraum umgebaut werden. Auch einen neuen Funkraum, sozusagen das Herzstück einer Wache, haben die Verantwortlichen eingeplant. „Jetzt ist der Funkraum im Obergeschoss und ich muss mich auf Kameras verlassen. In der neuen Halle wird der Funkraum ebenerdig sein, mit einem großen Fenster zur Halle hin.“
Geplant ist, das Bauvorhaben in zwei Abschnitte einzuteilen. „Sobald die neue Fahrzeughalle fertig ist, verlagern wir unsere Fahrzeuge und alle das, was dort rein soll. Danach wird der Umbau der jetzigen Halle in Angriff genommen.“ Welche Kosten letztendlich zu erwarten sind, weiß Hernik noch nicht. „Wir haben die Planungsphase jetzt abgeschlossen. Nun suchen wir einen Architekten, der die Kosten zusammenstellt.“