Dicker Rauch quillt aus dem Dach, Hilferufe sind zu hören, und dann kommt auch schon die Feuerwehr mit Martinshorn angefahren. Mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 von der einen und dem Löschgruppenfahrzeug LF 10 von der anderen Seite.
Atemschutzgeräte Die Einsatzkräfte springen aus den Fahrzeugen, jeder weiß, was zu tun ist. Schläuche werden ausgerollt, Verteiler angekuppelt, und die Angriffstrupps rüsten sich mit Atemschutzgeräten aus. Die ehemalige Kelter in Weiler, zuletzt das Gerätehaus der vorher selbstständigen Feuerwehrabteilung und jetzt Lagerraum der Gemeinde, ist diesmal das Objekt für die Hauptübung der Pfaffenhofener Feuerwehr.
So realitätsnah wie möglich soll der Einsatz sein, sagt Kommandant Matthias Fried. Weder Tag noch Stunde sei vorher bekannt gegeben worden. Pünktlich, wie mit der Leitstelle in Heilbronn vereinbart, heulen um 19.10 Uhr die Feuersirenen in Pfaffenhofen und Weiler los, und die Funkmeldeempfänger der Einsatzkräfte melden sich mit dem entsprechenden Einsatztext. Zwölf Minuten später ist die Feuerwehr einsatzbereit vor Ort. Feuer in der Talstraße 2 wird gemeldet.
Doch zu allererst geht es natürlich darum, Personen aus ganz unterschiedlichen Situationen zu retten. Und damit das alles nicht gar so einfach wird, haben sich Timo Kirschner und Johannes Stuber ein paar Spezialitäten ausgedacht und ihren Kameraden knifflige Aufgaben gestellt: Beide Zugangstore zum Gebäude seien verschlossen, melden sie Einsatzleiter Tilmann Schiedel. Drinnen werden zwei Personen vermisst. Beim einen Tor muss erst der Schließzylinder geknackt werden und beim anderen Holzbalken und Eisenstäbe durchtrennt werden, ehe man ins Innere kommt. Und dann hängt da ein Arbeiter hilflos unter der Decke in seinem Sicherungsseil, weil sein Gerüst zusammengebrochen ist. Schließlich schafft es die Truppe um Zugführer Gerhard Stuber, ihn zu retten. Eine andere Person konnte sich aufs Dach retten, ist dort aber zusammen gebrochen und liegt nun bewusstlos hinterm Schneefanggitter. Mit Anlegeleitern, Wannentrage und Manpower schaffen Matthias Koch und seine Männer, auch diesen zu retten. Und dann läuft plötzlich aus einem beschädigten Tank auch noch Öl auf die Straße in Richtung eines Einlaufschachtes. Der muss gesichert und abgedichtet werden. Und schließlich muss auch noch Löschwasser aus der Zaber zum Brandobjekt gefördert werden.
Verletzte Um die Verletzten kümmern sich Lena Stuber und Mareike Rustler. Kommandant Matthias Fried ist am Ende sehr zufrieden. Auch wenn es anfangs etwas chaotisch ausgesehen habe. Ein dickes Kompliment vom Bürgermeister bekommt Einsatzleiter Tilmann Schiedel. Er hat seinen ersten Einsatz als neuer Gruppenführer mit Bravour gemeistert, sagt Dieter Böhringer.
Bild: Der sogenannte Angriffstrupp rüstet sich zum „Innenangriff“. Die Übung der Feuerwehr in Pfaffenhofen verlief erfolgreich.Foto: Werner Stuber