Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Erfahrungen für den Ernstfall sammeln

Beilsteinvon Wolfgang Seybold, HSt

Es ist kurz nach 19 Uhr, als Sirenengeheul in Beilstein die Menschen aufhorchen lässt. Das bedeutet: Irgendwo in der Langhansstadt ist Feueralarm ausgelöst worden. Auch bei den Feuerwehrleuten schlägt der Meldeempfänger laut piepsend Alarm. Auf dem Display steht jedoch, dass es sich um einen Probealarm handelt.

Beobachter In der Löwensteiner Straße im Teilort Schmidhausen muss der Ernstfall geübt werden. Eine Scheune, unmittelbar neben einem Wohnhaus, steht in Flammen. Kommandant Bernd Kircher hält am Brandort als aufmerksamer und kritischer Beobachter den Verlauf der Alarmübung in seinen Aufzeichnungen fest. \"Es soll unter anderem die Umstellung der Sirenen auf digitale Auslösung getestet werden\", erklärt Kircher. Natürlich sind auch die Zeitspannen bis zum Eintreffen am Brandort interessant.

Die Kameraden der Abteilung Schmidhausen sind mit dem LF 8 nach wenigen Minuten zuerst bei der stark rauchenden Scheune. \"Schnell, zuerst die im Gebäude vermisste Person suchen\", ruft Einsatzleiter Günter Dorn seinen Kameraden zu, nachdem er sich vom Brandgeschehen einen Überblick verschafft hat. Zu Zweit rücken die Atemschutzträger in die stark verrauchte Scheune vor.

Bei Dunkelheit und Qualm haben die Helfer so gut wie keine Sicht. Von draußen überwacht René Steiner die Atemschutztrupps. \"Die Leute dürfen maximal für 30 Minuten im Einsatz sein\", sagt Steiner, der mit den Trupps über Funk ständig Verbindung hält. Inzwischen sind das große Tanklöschfahrzeug TLF 16 und aus Oberstenfeld die Drehleiter am Einsatzort eingetroffen. Die Besatzung des TLF legt viele Schlauchleitungen vom nahe gelegenen Hydranten zur Scheune.

Die Drehleiter wird als Beleuchtungsmast benutzt, der die Szenerie in helles Licht taucht. \"Wasser marsch\", so heißt es. Neben dem eigentlichen Löschen des Feuers müssen die Wehrleute eine Riegelstellung zu den benachbarten Wohnhäusern aufbauen. Viel Wasser wird hierzu benötigt. Eine Schlauchleitung zum 200 Meter entfernten Schmidbach muss noch verlegt werden, damit der hohe Wasserbedarf gedeckt werden kann.

Knappe Kommandos und Meldungen durchdringen den kühlen Novemberabend. Für den Außenstehenden bietet sich ein Durcheinander von Schläuchen, das aber seine Funktion zu haben scheint. Die Beilsteiner und Oberstenfelder Feuerwehrleute zeigen auf jeden Fall, dass sie die Personenrettung und Brandbekämpfung gut beherrschen. \"Es geht auch darum, junge Kameraden die nötige Erfahrung für den Ernstfall sammeln zu lassen\", erklärt Kommandant Kircher. Nach einer Stunde wird von ihm das Ende der Alarmübung ausgerufen.

Wasserriegel Die 30 Einsatzleute haben die vermisste Person gerettet, das Feuer gelöscht und die umliegenden Gebäude mit einem Wasserriegel geschützt. \"Die digitale Alarmierung ist schneller als die seitherige analoge, und die Sirenen haben den Test bestanden\", zieht der Kommandant ein erstes Fazit. Beim Vesper werden noch kleine Defizite zur Sprache kommen. Für deren Behebung sind die Übungsabende im neuen Magazin da.