Am 15. August 1847 wurde die Freiwillige Feuerwehr Eppingen aus der Taufe gegründet. Anlässlich dieses Jubiläums führten Alexander Wagner, verantwortlich für die historische Abteilung der Wehr, und Reinhard Ihle, Vorsitzender der Heimatfreunde mehr als 100 Besucher der Halbe-nach-fünf-Stadtführung an Brandstellen aus verschiedenen Epochen und präsentierten dazu passend die jeweilige Ausrüstung der Wehr.
Auslöser für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr war der Brand einer Scheune neben dem ehemaligen Gasthaus Krone Post gewesen. Dieses stand unmittelbar neben dem heutigen Rathausneubau, wobei sich an dessen Stelle die alte Kelter befand, in der bis zur Einweihung des Feuerwehrneubaus Anfang der 60er Jahre die Löschgeräte befanden. Bei dem Feuer im September 1846 brannten auf der Nordseite der Brettener Straße 31 Gebäude ab, lediglich die Häuser, deren Giebel zur Straßenseite zeigten, überstanden den Brand. „Die Löscharbeiten waren damals noch ungeordnet, teilweise sogar chaotisch“, erzählte Wagner, der die historische Abteilung mit der ersten Eppinger Handdruckspritze antreten ließ. „Zur damaligen Zeit wüteten die Brände oft tagelang, bei dem Brand kamen Helfer aus Sulzfeld, Rohrbach und Elsenz dazu.“
„Nachdem sich die Feuerwehren immer weiter ausbreiteten und organisierten und der Badische Feuerwehrverband gegründet worden war, gab es neue Ausrüstungen“, erläuterte Wagner. So waren beispielsweise die Jacken aus Tuchwolle, boten deshalb den Männern mehr Schutz, waren haltbarer und günstiger in der Herstellung als ihre Vorgänger aus Leinen. Schwere Zeiten hatte die Wehr in der Zeit des Nationalsozialismus durchlebt. „Die Wehren wurde umorganisiert, ab 1936 wurden sie der Feuerwehrpolizei zugeordnet und bekamen neue Uniformen“, sagte Wagner. Erstmals gehörten auch Gasmasken zur Ausrüstung. Während der Bombardierung durch die Alliierten gab es in der Fachwerkstadt viele Brände. „Die massiven Bombardierungen begannen in der Weihnachtszeit 1944 und dauerten bis Ostern 1945. In dieser Zeit wurde der Mühlbacher Buckel ebenso zerbombt wie die Adelshofer- und Rappenauer Straße, die Altstadt und die Scheffelstraße“, erläuterte Ihle.
Von einem seiner ersten Einsätze bei den Aktiven berichtete Wagner in der Kettengasse, in der der Rundgang endete. „Wir jungen Feuerwehrleute hatten noch nicht viele Brände erlebt, als es an Neujahr 1989 in einem Fachwerkhaus brannte. Die Bewohner hatten einen Feststoffofen zu stark geschürt, so dass er außer Kontrolle geraten war. Unter Atemschutz gingen wir rein, und es war beeindruckend, wie man nur den Feuerschein sehen konnte und den vielen Wasserdampf“, erinnerte sich Wagner.