Anfang September ist Neubau in Eschenau fertig. Der Umzug der Mannschaft erfolgt Ende Oktober. Die Vorbereitungen für die neue Adresse laufen bei der Feuerwehr seit Monaten.
Bagger, Rüttler und Radlader sind im Alarmhof im Einsatz. Die Fläche wird eingeebnet, der Unterbau gefertigt, es wird eingeschottert. Zum Schluss kommt der Asphaltbelag. Die Außenarbeiten am neuen Feuerwehrhaus II in Eschenau sind in vollem Gange.
Farbkonzept in Grau und Rot
Vor der Fahrzeughalle wird ein Bereich für den Waschplatz betoniert. Seitlich in der Grünfläche gibt es eine Mulde, die das Oberflächenwasser aufnimmt. Erich Tresp, bei der Gemeinde Obersulm für den Hochbau zuständig, zeigt auf die vier Rolltore. „Die Zwischenstützen werden auch in Feuerwehrrot gestrichen.“ Weitere Farbtupfer gibt es an den Fenstereinfassungen und an einem Wandstück beim Haupteingang. Auch drinnen sieht das Konzept neben Grautönen rote Elemente vor, etwa in den Fliesen im Sanitärbereich. Die neue Feuerwehrabteilung II, fusioniert aus den Abteilungen Eschenau, Eichelberg und Weiler, ist schon ingespannter Erwartung. „Wir fiebern dem Neubau entgegen“, sagt Abteilungskommandant Reiner Schüro. Ende Oktober ist der Umzug terminiert.
Bauarbeiten sind Anfang September fertig
„Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Tresp. Die Bauarbeiten selbst würden in der ersten Septemberwoche abgeschlossen. Dann heißt es für die Feuerwehrleute anpacken, um Möbel und die Einrichtung aufzustellen.
Mindestens zwei Mal pro Woche hat Tresp Besprechungen auf der Baustelle, an der 35 Firmen koordiniert sein wollen. Und bei Schüro vergeht fast kein Sonntag, an dem er nicht am neuen Standort an der Kreisstraße zwischen Eschenau und Weiler vorbeispaziert, um sich ein Bild vom Baufortschritt zu verschaffen.
Neue Abteilung soll Wir-Gefühl erhalten
Seit Februar laufen die Vorbereitungen für den Umzug, wie der Kommandant erzählt. Schließlich hat er nun eine Mannschaft von 55 Mann und einer Frau. Wer steht nachts zur Verfügung, wer tagsüber? Wer hat welche Ausbildung? Wer kann als Fahrer eingesetzt werden? Wie viele Gruppen- und Zugführer gibt es? „Das alles muss eingeteilt werden“, schildert Schüro die Aufgaben im Hintergrund. Und dann muss auf die neue Adresse quasi von der einen auf die andere Sekunde von der Integrierten Leitstelle in Heilbronn umgestellt werden.
Ein Aspekt beim Neubeginn ist für Schüro ganz wichtig: das Zusammenwachsen der Einsatzkräfte. Die Kameradschaft müsse funktionieren, man müsse Spaß an seiner Aufgabe haben, sollte keine Berührungsängste haben. Ob Grillabend, Vatertagswanderung, Unternehmungen mit den Familien, Ausflüge, all das soll das Wir-Gefühl prägen.
Digitales Zeitalter beginnt
Nikolai Hatzenbiller fliest Böden und Wände in den Sanitärbereichen.
Die Hardware liefert die Gemeinde mit dem neuen Domizil, das modernste Ansprüche erfüllt. Für die Feuerwehrmitglieder der drei Teilorte beginnt das digitale Zeitalter mit PC im Büro, mit PC und drei Bildschirmen in der Funkzentrale, mit Beamer und Leinwand in Schulungs- und Bereitschaftsraum. Alles, was sie bisher nicht hatten. Wird Alarm ausgelöst, gehen Beleuchtung und Absauganlage an, die Türverriegelung schnappt auf. So gelangen die Feuerwehrleute - die Eschenauer fahren von unten auf den Parkplatz, die Weilerner und Eichelberger von oben ein - schnell durch den Haupteingang und die Treppe in den Umkleidebereich. Die Spinde im etwa 100 Quadratmeter großen Umkleidebereich dienen als Raumteiler für männliche und weibliche Einsatzkräfte.
Nikolai Hatzenbiller hat die Sanitärräume gefliest. Auch die anthrazitfarbenen Bodenfliesen sind verlegt. Jetzt nimmt er Ausbesserungen an der Treppe vor. Die Endmontage der Armaturen soll bis Monatsende erledigt sein. Der Parkplatz mit 48 Stellplätzen ist asphaltiert, die Ausbuchtung dient als Übungshof, auf dem der Überflurhydrant installiert ist. Nächste Woche rücken Maler und Elektriker an, der Heizungsbauer muss die Gastherme setzen. In der Küche wird noch PVC verlegt, Akustikdecken werden gestrichen.
Kosten
Durch die Hochkonjunktur am Bau hat sich das neue Feuerwehrhaus II in Eschenau immer wieder verteuert, was der Gemeindeverwaltung viel Kritik aus den Reihen des Gemeinderats eingebracht hat. „Der letzte genehmigte Kostenrahmen wird eingehalten“, ist Erich Tresp überzeugt, dass 3,5 Millionen Euro ausreichen werden. Ursprünglich lag die Kostenberechnung einmal bei 2,978 Millionen Euro. Die Gemeinde Obersulm bekommt vom Land für das Projekt einen Zuschuss von 230.000 Euro.
Die geplanten 18 Monate Bauzeit werden eingehalten.