Es ist ein Generationswechsel, der an diesem Abend in der Heinsheimer Josef-Müller-Halle vollzogen wird. Und das Ende einer Ära: Nach 26 Jahren verabschiedet die Bad Rappenauer Feuerwehr ihren Stadtkommandanten Wilhelm Bödinger. Auch Stellvertreter Bernd Guggolz gibt sein Amt ab. Ein Mitglied des neuen Führungsteams spricht von einer „Zeit des Wandels und des Aufbruchs“.
Klare Wahlergebnisse
An der Spitze der 441 Mitglieder zählenden Hilfsorganisation steht seit 1. April der 24-jährige Felix Mann als erster hauptamtlicher Kommandant. Zwei Stellvertreter unterstützen ihn künftig bei seinen umfangreichen Aufgaben. Sie werden von den Floriansjüngern mit großer Mehrheit gewählt. Der 33-jährige Thomas Wachno aus der Kernstadt bekommt als erster Vize 126, der 50 Jahre alte Axel Klumbach aus Bonfeld als zweiter 121 von 131 Stimmen. Beide bringen langjährige Erfahrungen als Abteilungskommandanten und Stellvertreter mit. „Der Reiz der Aufgabe hat die Zweifel besiegt“, sagt Klumbach.
Auszeichnungen
Doch im Mittelpunkt des Abends steht das bisherige Führungsduo. „Sie haben der Feuerwehr Bad Rappenau Ihren Stempel aufgedrückt, und Sie hinterlassen große Spuren“, bekommt Wilhelm Bödinger von Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen bescheinigt. Die Stadt zeichnet den langjährigen Wehrchef mit der silbernen Ehrenmedaille aus. Vom Deutschen Feuerwehrverband gibt’s für Bödinger das goldene Ehrenkreuz. Am Ende sind dem hochdekorierten 62-Jährigen die Lobeshymnen fast schon zu viel. „Jetzt wird’s mal reichen dann“, schmunzelt er in die Runde.
Aber 26 Amtsjahre müssen gewürdigt werden. Mehr als 2000 Einsätze dürfte Wilhelm Bödinger als Stadtkommandant geleitet haben. OB Blättgen preist ein „bewundernswertes Engagement“, das stets mit dem Blick für das Machbare verbunden gewesen sei. Kein Weg sei Bödinger zu weit, kein Tag zu lang gewesen. Der gesamte Fuhrpark der Stützpunktwehr und der acht Abteilungen wurden in seiner Amtszeit erneuert und erweitert, alle Gerätehäuser renoviert, optimiert oder gar neu gebaut.
Dass es stadtweit eine einheitliche Fahrzeugausstattung gibt, ist dem Kommandanten zu verdanken. Als die Bad Rappenauer Blauröcke 2004 die Verantwortung für einen Streckenabschnitt der A 6 bekamen, stellten sie sich unter Bödinger auch dieser Herausforderung – und damit Einsätzen, die zu den schwierigsten und psychisch belastendsten zählen.
Ehrungen
18 Jubilare würdigte die Bad Rappenauer Feuerwehr bei ihrer Jahreshauptversammlung. Für 40 Dienstjahre bekamen Roland Bohn (Grombach), Volker Dörzbach (Treschklingen), Klaus Ehemann, Werner Fritz, Gerd Mamber (alle Bonfeld), Bernd Guggolz (Bad Rappenau), Wolfgang Karr und Kurt Lais (beide Fürfeld) das Ehrenzeichen in Gold. Silber für 25 Jahre ging an Oliver Freyer, Heinrich Michelbach, Thomas Winkler (alle Treschklingen), Manfred Guthörle, Achim Kleinhans, Erwin Stattelmann (alle Obergimpern), Willi Kühner (Babstadt), Rolf Noll, Michael Vogt (beide Fürfeld) und Siegfried Stettner (Wollenberg).
Bild 1: Ihre Erfahrung zählt: Acht Jubilare nahmen für 40-jährigen Dienst bei der Bad Rappenauer Hilfsorganisation das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen in Empfang.Bild 2: Das alte und neue Feuerwehr-Kommando (von links): Wilhelm Bödinger, Bernd Guggolz, Axel Klumbach, Thomas Wachno und Felix Mann.