Elektrifizierte Antriebe werden künftig im Einsatzgeschehen der Feuerwehren sicherlich einen größeren Raum einnehmen.
Sowohl in der Individualmobilität wie Zweirad und PKW, als auch im Wirtschafts- und öffentlichen Personenverkehr wandelt sich die Antriebsart zunehmend von der konventionellen Verbrennungskraftmaschine hin zum Hybrid oder rein batterieelektrischen Antrieb. Die Technologie der verwendeten Batterien - und deren Zustand - bringt zusätzliche Herausforderungen für die Einsatzkräfte mit sich. So zum Beispiel ist das Reaktionsverhalten einer Batterie nach einem Unfall oder Brand, unabhängig davon ob sich die Batterien noch in einem Fahrzeug befinden oder nicht, nur schwer vorhersehbar.
Reale Einsatzerfahrung der Feuerwehren im Umgang mit elektrifizierten Antrieben sind noch selten. Auch sind die oft medial aufgebauschten Sensationsberichte und „Fachbeiträge“ nicht hilfreich bei der Bewertung der realen Gefahr. Eine Vielzahl von „unbedingt erforderlichen Einsatzhilfsmittel“, die findige Verkäufer landauf landab den Feuerwehren zum Kauf empfehlen sind auch nicht gerade nützlich, um das Thema realistisch zu betrachten. Darum ist bei entsprechenden Einsätzen vor Ort besonders die fachliche Beratung mit entsprechender Kompetenz erforderlich.
In einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachleuten der Automobil- und Zuliefererindustrie sowie aus erfahrenen Feuerwehrführungskräften, wurde nun ein Leitfaden und ein auf den Landkreis Heilbronn abgestimmtes Konzept zum sicheren Umgang mit den Besonderheiten und spezifischen Gefahren der Elektromobilität erarbeitet.
Es gilt nun, Unsicherheiten oder Informationsdefizite aufzuarbeiten und technisches Knowhow zu vermitteln. Gleichermaßen steht, um das Thema Elektromobilität ganzheitlich anzugehen, der Umweltschutz während und nach dem Einsatzgeschehen im Fokus. So wird nun der ehrenamtliche „Fachberater Elektromobilität“ des Landkreis Heilbronn, Herr Felix Lindheimer, zusammen mit der Fachgruppe Elektro, Fortbildungen zum Thema durchführen.