Großer Bahnhof im Dresdener Stadtteil Cossebaude: In Gegenwart von Landtagspräsident Dr. Rößler, Umweltminister Thomas Schmidt, dem Dresdener OB Hilbert und des Präsidenten der Landestalsperrenverwaltung wurde die Fertigstellung eines Hochwasserschutzes für mehrere Dresdener Stadtteile in Gegenwart von BM Stefan Thoma und einer Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Weinsberg gefeiert. 15 Jahre ist es nun her, dass das Jahrhunderthochwasser in Dresden gewütet und auch die Partnerstadt von Weinsberg, den 6.000 Einwohner zählenden Dresdener Stadtteil Cossebaude, stark überflutete und schwere Schäden hinterlassen hat. Mit tatkräftiger Hilfe durch die Freiwillige Feuerwehr Weinsberg konnte die Wehr in Cossebaude damals unterstützt werden. Seither ist das Verhältnis der Partnerschaft noch viel enger geworden, nicht zuletzt weil es inzwischen weitere Hochwasserereignisse zu überstehen gab, die die Notwendigkeit eines umfassenden Hochwasserschutzes eindringlich vor Augen führten. Damit Flutkatastrophen dieses Ausmaßes künftig vermieden werden können, wurde seit 2010 ein etwa fünf Kilometer langer Deich an der Elbe errichtet, der nun statt des bisherigen Hochwasserschutzes gegen rechnerisch alle 10 Jahre stattfindende Hochwasserereignisse jetzt einen Schutz gegen Jahrhunderthochwasser (HQ 100) bietet, womit eines der größten Hochwasserschutz-Projekte des Freistaates Sachsen vollendet und von den Bürgern aus Cossebaude und den anliegenden Ortsteilen von Dresden - Kemnitz, Stetzsch und Gohlis- eingeweiht werden konnte. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen erschließt sich automatisch, wenn man an die Bilder der letzten großen Hochwasserereignisse in Dresden denkt, die tagelang die Schlagzeilen dominierten. Obwohl immense technische und finanzielle Anstrengungen unternommen wurden, bietet der neue Deich nur begrenzten Schutz. Auch im Raum Neckarsulm kam es bekanntlich vor Jahresfrist zu einer lokal begrenzten Flutkatastrophe, die unter anderem bei AUDI Schäden im dreistelligen Millionenbereich verursacht hat. Das Hochwasser erreichte bei uns ein Maß, das nur alle 400-500 Jahre zu erwarten ist und bei dem der nun in Dresden verwirklichte HQ 100-Schutz nicht ausreichend gewesen wäre. Die Folgen des Klimawandels lassen sich mithin nicht nur derzeit wie in den USA erkennen, sondern auch in Deutschland und ganz konkret auch bei uns im Weinsberger Tal. Um so klarer dürfte allen Verantwortlichen sein, dass nur wirksame Maßnahmen gegen die Zunahme der Erderwärmung langfristig größte Hochwasserschäden vermeiden können. Die Führung durch die Stauanlagen und Eindeichungen nahm der Cossebauder Ortsvorsteher Lutz Kusche zusammen mit Vertretern der Landestalsperrenverwaltung vor. Nicht nur die Deiche und Sperrmauern, die bei Bedarf kurzfristig erhöht werden können, sondern auch das Tiefbrunnensystem, mit dem durchsickerndes Elbewasser aus dem Untergrund gefasst und über Pumpwerke zurück in den dann hochwasserführenden Fluss gepumpt werden können, beeindrucken in Dimension und Kosten. Es bleibt zu hoffen, dass die Deiche im Ernstfall halten, zumal sie „nur“ hundertjährige Hochwasser bändigen können.