Zum Abschluss des mehrwöchigen Ausbildungsblockes "Technische Hilfeleistung", der von den beiden Einsatzabteilungen Neudenau und Herbolzheim parallel durchgeführt wurde, probten sie gemeinsam am 6. Juni den Ernstfall.
Angenommen wurde ein in der Erddeponie Neudenau verunfallter PKW, der einen Arbeiter unter sich begrub. Der Fahrer konnte sich aufgrund diverser Einklemmungen im Beinbereich nicht mehr selbstsändig aus dem Fahrzeug befreien.
Um 19.20 Uhr wurden die beiden Einsatzabteilungen mit dem Einsatzstichwort "VU - 2 Personen eingeklemmt" alarmiert, nach drei Minuten trafen zeitglleich das Löschgruppenfahrzeug aus Herbolzheim und das Tanklöschfahrzeug aus Neudenau ein.
Da die Lage sehr komplex war und das Unfallauto nur über einen Steilhang erreichen konnte, beschloss die Einsatzleitung schnell, die Mannschaften zu kombinieren und gemeinsam an die Rettung der beiden Patienten zu gehen.
In der Primären Phase mussten nahezu zeitgleich folgende Aufgaben erledigt werden:
- Sicherung und Stabilisierung des Unfallfahrzeuges
- Zugang zum Fahrzeug über Steckleiterteile schaffen
- Einen Inneren Retter für den Fahrer stellen
- Einen "äußeren Retter" für den unter dem Auto eingeklemmten stellen
- den dreiteiligen Brandschutz sicherstellen
- die Geräteablage "Neudenau" und "Herbolzheim" herstellen
Im weiteren Verlauf beschlossen die Gruppenführer am Fahrzeug, zuerst den unter dem Motorbereich eingeklemmten mittels Hebekissen zu befreien. Hier musste sehr sachte und vorsichtig gehandelt werden, eine Kommunikation zwischen den Trupps war stets von Nöten, um bei der Rettung der ersten Person nicht der zweiten noch größeren Schaden zuzufügen.
Trotz der Fülle an Aufgaben konnte bereits die erste Person nach 20 Minuten an den Rettungsdienst übergeben werden.
Um den Fahrer zu befreien, wurde zunächst mit hydraulischem Rettungsgerät die Fahrertür dess auf dem Dach liegenden PKW entfernt, danach mit Hilfe zweier Schnitte im Unterboden und einem hydraulischen Stempel "Luft im Fußraum verschafft". Mittels Spineboard und Schleifkorbtrage konnte dieser Patient nach exakt 45 Minuten an den Rettungsdienst übergeben werden.
Bei der anschließenden Manöverkritik konnte fast nur positives von der Übungsleitung berichtet werden: Die nachrückenden Kräfte vom Gerätewagen und des Einsatzleitwagens konnten bereits in der ersten Phase nahtlos in den Einsatzablauf integriert werden; die Kommunikation zwischen den Kräften war fast perfekt, muss aber direkt am Unfallauto noch verbessert werden; die Einsatzleitung im ELW war wichtig und machte einen guten Dienst; die Kräfte vor Ort arbeiteten immer ruhig und konzentriert!