Nachdem für die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau mit 127 Einsätzen 2002 bereits ein Jahr der Superlative darstellte, wurde die Zahl der Einsätze im 142. Jahr ihres Bestehens nochmals „getoppt“. Zu insgesamt 138 Einsätzen mussten die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau 2006 ausrücken. Rein statistisch gesehen bedeutet dies, dass die Floriansjünger der Kurstadt alle 2,6 Tage einem Alarmruf gefolgt sind, um in Not geratenen Bürgern Hilfe zu leisten.
Für 20.585 Einwohner und einer Gemarkungsfläche von etwas über 7.300 Hektar steht die Gesamtfeuerwehr Bad Rappenau 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr zum Schutz ihrer Bürger bereit. Unter der Leitung von Stadtbrandmeister Wilhelm Bödinger versehen die neun Abteilungen ihren Dienst am Nächsten freiwillig und ausschließlich ehrenamtlich.
Daneben ist die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau auch für die Nachbarorte Hüffenhardt, Kirchardt und Siegelsbach jederzeit verfügbar, wenn ihre Hilfe benötigt wird. Seit dem 15. März 2004 ist die Rappenauer Feuerwehr auch für einen Teilabschnitt auf der Bundesautobahn BAB 6 zuständig.
Nach insgesamt 118 Einsätzen im Vorjahr wurden die Feuerwehrmänner und -frauen der Kurstadt im vergangenen Jahr zu 138 Einsätzen gerufen, wie Stadtbrandmeister Wilhelm Bödinger während der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr in der Fürfelder „Brunnenberghalle“ bekannt gab.
Besonders interessant ist dabei die Verschiebung bei den Einsatzarten. Während man in Bad Rappenau 2005 noch zu 43 Löscheinsätzen ausrückte, reduzierten sich die Feueralarme auf 37. Die Kleinbrände hatten dabei mit 14,5 und die Fehlalarme mit 12,5 Prozent jeweils den größten Anteil am Einsatzgeschehen bei den Brandeinsätzen. Im Bereich der technischen Hilfeleistungen und sonstigen Einsätze waren 2006 hingegen 101 Alarmierungen zu verzeichnen. 2005 waren es „nur“ 75 Einsätze.
Die 269 Angehörigen der aktiven Abteilung - darunter 19 Frauen - ihre 92 Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit 16 Mädchen sowie die 87 Kameraden der Altersabteilung konnten sich im abgelaufenen Jahr aufgrund der von Wilhelm Bödinger vorgelegten Bilanz über Langeweile mit Sicherheit nicht beklagen.
Dies bestätigte auch der Stadtbrandmeister seinen insgesamt 448 Feuerwehrangehörigen.
Ob Einsätze nach Unwettern oder Starkregen, Kaminbrände, Türöffnungen, Tierrettungen, Pkw- und Lkw-Unfälle unter anderem auf der Autobahn der Rückblick von Wilhelm Bödinger ließ das gesamte und gleichzeitig breite Einsatzspektrum der Rappenauer Feuerwehr im letzten Jahr nochmals Revue passieren.
„Im Bereich der Aus- und Fortbildung waren ebenfalls zahlreiche Aktivitäten zu verzeichnen“, verkündete der Stadtbrandmeister. Neben Lehrgängen auf Standort- und Kreisebene wurden auch zahlreiche weiterführende Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg in Bruchsal besucht.
„Nur wer sich ständig fortbildet, kann morgen noch mitreden und aktiv eingreifen“, unterstrich Wilhelm Bödinger. Ein Grundsatz, der nicht nur im Berufsleben, sonder gerade auch bei der Feuerwehr uneingeschränkte Gültigkeit besitzt. Letztendlich ist des dem Hilfesuchenden Bürger wichtig, schnelle und qualifizierte Hilfe zu erhalten, wenn er in Not geraten ist.
Neben der Beschaffung von allgemeiner Ausrüstung zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft konnte im vergangenen Jahr für die Abteilung Bonfeld ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 beschafft und das dort vorhandene Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 an die Abteilung Treschklingen übergeben werden. Das LF 8/6 ersetzt in Treschklingen ein inzwischen 26 Jahre altes Tragkraftspritzenfahrzeug und bietet nun beiden Stadtteilen eine optimale, an ihrem jeweiligen Gefährdungspotenzial ausgerichtete gerätetechnische Ausstattung zur Erfüllung ihrer Aufgaben.
Besonderen Dank sprach Stadtbrandmeister Wilhelm Bödinger Oberbürgermeister Hans-Heribert Blättgen, dem Stadtrat sowie der Verwaltung für die gewährte Unterstützung und die gute Zusammenarbeit aus. Insbesondere auch deshalb, weil erkannt wurde - so Bödinger - dass nicht nur eine gute Ausbildung, sondern auch geeignete Ausrüstung notwendig sei, um die vielfältigen Aufgabenstellungen bestmöglich erfüllen zu können.
Im Rahmen der Hauptversammlung konnte Oberbürgermeister Hans-Heribert Blättgen zu Beginn seiner Grußworte - nach erfolgter Bestätigung durch den Gemeinderat - die Einweisungen der kürzlich neu gewählten Abteilungskommandanten und Stellvertreter durch Übergabe der jeweiligen Ernennungsurkunden vornehmen. So konnte Blättgen offiziell Andreas Bödinger als Abteilungskommandant der Abteilung Bad Rappenau, Ralf Schneider sowie Thomas Wachno als dessen Stellvertreter und Frank Schrezenmaier als stellvertretenden Abteilungskommandanten von Babstadt in Ihre neuen Ämter einführen.
Nachdem Wilhelm Bödinger in der jüngsten Abteilungshauptversammlung das Amt des Abteilungskommandanten der Kernstadtwehr in jüngere Hände gelegt hatte, dankte ihm der Oberbürgermeister für die in den 25 Jahren hervorragend geleistete Arbeit als Abteilungskommandant und freute sich, ihn als Gesamtkommandant „noch einige Jahre an Bord“ zu haben. „Ihnen war kein Weg zu weit, keine Zeit zu früh - dafür unseren herzlichen Dank für diesen Einsatz“, unterstrich Hans-Heribert Blättgen. Dabei habe sich dies bei Wilhelm Bödinger nicht nur auf den Einsatz vor Ort „im Fall der Fälle“ beschränkt, sondern auch bei Übungen, Vor- und Nachbesprechungen „waren Sie stets präsent“, so Blättgen.
Dafür erntete Wilhelm Bödinger von der Versammlung „Standig Ovations“, als äußeres Zeichen des Dankes von „seiner“ Mannschaft.
„Die Ausstattung muss stimmen“, bekräftigte der Oberbürgermeister. Diese Tatsache ziehe sich „wie ein roter Faden“ schon seit Jahrzehnten durch das Feuerwehrwesen, so Blättgen. Nur so sei es möglich, eine optimale Aufgabenerfüllung durch die Feuerwehr gewährleisten zu können. Dass die Stadt Bad Rappenau hier ihrer Verpflichtung nachkommt, unterstrich Hans-Heribert Blättgen mit der Bekanntgabe, dass man für die Ersatzbeschaffung der Drehleiter einen positiven Zuwendungsbescheid im Laufe des Jahres erwarte, sodass das Beschaffungsprojekt bis zum Ende des kommenden Jahres abgeschlossen werden könne.
Als „nächsten großen Batzen“ wertete Blättgen die Umstellung von der bisherigen Analogfunktechnik auf Digitalfunk. „Die hier auf uns zukommenden Kosten lassen sich derzeit noch nicht definitiv beziffern“, so der Oberbürgermeister.
Abschließend sicherte Blättgen der Feuerwehr eine weiterhin gute Zusammenarbeit zu. „Sie hat sich in der Vergangenheit bewährt und wird sich auch in Zukunft beweisen“, ist sich Oberbürgermeister Hans-Heribert Blättgen sicher.
Foto: Feuerwehr Bad Rappenau
Im Bereich der technischen Hilfeleistungen hatte die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau auch im vergangenen Jahr wieder einen signifikanten Anstieg der Einsatzzahlen zu verzeichnen. Insgesamt konnten bei den 101 Hilfeleistungseinsätzen 8 Menschen gerettet und 6
leider nur noch tot geborgen werden.