Einsatzreiches Jahr bei der Güglinger Feuerwehr:Vom Großbrand bis zur Kleintier-Rettung war alles dabei
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Güglingen mit ihren Abteilungswehren in Frauenzimmern und Eibensbach hat man auf ein einsatzreiches und ausbildungsintensives Jahr zurück geblickt. 29 Einsätze von zwei Großbränden bis zur Kleintier-Rettung sind im Einsatzbuch vermerkt. Die drei Abteilungen haben insgesamt 51 Übungsdienste absolviert, die Jugendfeuerwehr deren 18 und die Altersabteilung hat an 7 Dienstabenden vorwiegend die Kameradschaft gepflegt.
Eine gemeinsame Hauptübung bei Weber-Hydraulik, drei Abteilungsversammlungen und sieben Gesamtausschuss-Sitzungen sind im letzten Jahr absolviert worden. Alle drei Abteilungen haben zusätzlich eine gemeinsame Funkübung, zwei Maschinisten- und eine gemeinsame Atemschutzübung durchgeführt.
Bernd Neubauer, Stadtbrandmeister und Kommandant der Gesamtwehr, konnte darüber berichten, dass sich die Mannschaftsstärke der aktiven Einsatzkräfte leicht verbessert hat. Die Abteilung Güglingen hat jetzt 43 Aktive, Frauenzimmern deren 27 und Eibensbach 22 aktive Feuerwehrmänner. Drei neue Mitglieder sind aus der Jugendfeuerwehr dazu gekommen und haben für eine gewisse Entspannung bei der Sollstärke gesorgt. Aktuell fehlen noch 8 Aktive, doch will man in diesem Jahr die Mitgliederwerbung für den freiwilligen Dienst und für die Nachwuchsarbeit verstärken. Zwei Anwärter in Frauenzimmern stehen aktuell vor der Grundausbildung und können danach in den aktiven Dienst übernommen werden. Derzeit sind 15 Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr dabei. In der Altersabteilung 27 so dass sich unterm Strich 134 Feuerwehrangehörige der Gesamtwehr Güglingen verbunden fühlen.
Bei 2 Großbränden, 2 Mittelbränden, 6 Kleinbränden, 4 Ölspur-Beseitigungen, 2 Amtshilfen für den Bauhof und die Kriminalpolizei, 8 technischen Hilfeleistungen, 2 Tierrettungen und letztlich vier Fehlalarmen war Ausrücken angesagt.
Das komplette Know-how wurde bei einem Brand in einem gewerblichen Anwesen und bei einem Wohnhausbrand von den Feuerwehrkameraden gefordert - und am meisten hat sich der Kommandant über einen Einsatz aufgeregt: nicht bekannte Zeitgenossen hatten zwei Chinchillas über einen Kleidercontainer entsorgt die Tierchen konnten gerettet und einer neuen Pflegestelle zugeführt werden.
Die Fortbildung der Feuerwehrleute angefangen von der Grund- Funk, Maschinisten- und Atemschutzausbildung wurde von Bernd Neubauer in den Blickpunkt gerückt. Man will dieses Thema auf keinen Fall vernachlässigen. Aktuell sind die Termine für die Übungsdienste fixiert. Der Führungskreis der Feuerwehr will zeitnah daran gehen, diese Termine mit Inhalten zu füllen.
Wesentlich wird im Jahr 2012 auch sein, die neue Alarmierungs- und Ausrück-Ordnung (AAO) und die digitale Alarmierung (RICS) in die Dienstpläne einzuarbeiten. Wir müssen unsere Standard-Einsatzregelungen, die Feuerwehrpläne von Firmen samt Brandmeldeanlagen weiter verbessern, gab Neubauer die Richtung vor.
Für das noch junge Jahr wünschte sich der Kommandant, noch weitere neue Mitglieder zu gewinnen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Gruppenbildung ist nicht angesagt Einzelkämpfer sind bei der Feuerwehr auf Dauer erfolglos, sagte er dazu.
Schriftführerin Verena Conz ließ im Anschluss an die Ausführungen des Kommandanten das Einsatz- und Übungsjahr mit allen begleitenden Facetten eindrucksvoll Revue passieren.
Andreas Conz Leiter der Jugendfeuerwehr, stellte bei seinem Kurzbericht die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit in den Vordergrund seiner Ausführungen. Aufgrund der Aufgabenvielfalt als stellvertretender Kommandant der Gesamtwehr wünschte er sich wieder einmal eine bessere Unterstützung bei der Jugendarbeit. Aktuell sind 15 Kinder und Jugendliche dabei. Die durch den Übergang zum aktiven Dienst entstandene Personal-Lücke von drei Nachwuchskräften konnte letztes Jahr gleich wieder geschlossen werden. Wir wollen aber die Werbung um den Feuerwehr-Nachwuchs wieder forcieren, war sein Wunsch für 2012.
Kassier Michael Tauch konnte beim Vortrag zur Kassenlage erfreut darüber berichten, dass die Einnahmen über den Ausgaben lagen und somit ein gutes Plus in den Büchern steht.
Wenn auch aus dem Einsatzbuch abzulesen ist, dass die technische Hilfeleistung immer mehr in den Vordergrund rückt, soll die Atemschutz-Ausbildung nicht vernachlässigt werden . Volker Zeh kümmert sich vorwiegend um diese Sparte, wies auf Besonderheiten hin und zitierte am Ende seines kurzen Vortrages einen amerikanischen Kollegen: Wirklich wichtig war für mich der Entschluss, Feuerwehrmann zu werden alles danach gehört zum Job, appellierte er an die Aktiven, die Aus- und Fortbildung zur Rettung von Menschen und Material nicht zu vernachlässigen.
Ich bin immer wieder überrascht, wie vielseitig ein Feuerwehrjahr ist dankte Bürgermeister Klaus Dieterich allen Feuerwehrangehörigen für ihren freiwilligen Dienst. Dass Verwaltung und Gemeinderat den Belangen der Feuerwehr immer aufgeschlossen gegenüberstehen, werde durch die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für die Abteilung Frauenzimmern dokumentiert. Das Ersatzrad ist ja schon da, ergänzte das Stadtoberhaupt schmunzelnd zu dem Liefer-Status. Man geht aber davon aus, dass das dazugehörende Fahrzeug in diesem Jahr geliefert und in Dienst gestellt werden kann.
Ganz zum Schluss bedankte sich Kommandant Bernd Neubauer bei allen Angehörigen und allen Führungskräften und Mandatsträgern innerhalb der Feuerwehr, bei Verwaltung und Gemeinderat sowie bei allen Unterstützern und Sponsoren.
Ehrungen bei der Feuerwehr
210 Jahre Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Güglingen wurden bei der Hauptversammlung gewürdigt. Kommandant Bernd Neubauer und Bürgermeister Klaus Dieterich verliehen Bernd Hees und Jochen Gabriel für 25-jährigen aktiven Dienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber. Beide sind als Oberfeuerwehrmänner in der Abteilung Frauenzimmern dabei.
Drei Männer sind nach ihrem aktiven Dienst der Güglinger Feuerwehr treu geblieben und heute noch in der Altersabteilung dabei.
Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Karl-Heinz Hentschke (Brandmeister und Zugführer) und Hermann Küstner (Oberfeuerwehrmann) mit Urkunden und Geschenken gedankt.
Der frühere Oberfeuerwehrmann Helmut Conz (Keplerstraße) ist seit 60 Jahren Mitglied und erhielt für seine Treue zur Feuerwehr eine Urkunde samt Geschenk überreicht.
Bild 2: Ehrungen bei der Feuerwehr Güglingen: Jochen Gabriel (3.v.l.) und Bernd Hees (4.v.l.) wurden für 25-jährigen aktiven Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Helmut Conz(5.v.l.) wurde für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt, Hermann Küstner (3.v.r.) für 50-jährige Mitgliedschaft. Karl-Heinz Hentschke (50 Jahre Mitglied) erhält seine Ehrenurkunde, wenn er wieder gesund ist. (rob/Foto: Baumann)
Ehrenkommandant Rapp wechselt in Altersabteilung
Nahezu 50 Jahre war Manfred Rapp aktives Mitglied der Güglinger Feuerwehr, davon gut dreißig Jahre als Kommandant der Gesamtwehr. Nachdem sich jetzt der Personalstand bei den aktiven Einsatzkräften wieder leicht gebessert hat, wechselt er jetzt offiziell in die Altersabteilung.
Natürlich kommt der Feuerwehrmann aus Leidenschaft auch in seinem Ruhestand nicht ohne aus. Er ist weiter dabei, wenn es um die europaweite Koordinierung der Rescue-Day geht, hat immer noch gute Ratschläge aus seinem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz parat.