Am frühen Donnerstagabend fahren in großer Eile Feuerwehrfahrzeuge durch die Beilsteiner Hauptstraße. Mit Blaulicht und Martinshorn bahnen sie sich ihren Weg zum Einsatzort im Lindenweg. Eine Holzhandlung droht hier in Flammen aufzugehen. Zum Glück ist dieser Einsatz kein Ernstfall, sondern es handelt sich um eine Alarmübung.
Szenario Kommandant Bernd Kircher hat am Übungsobjekt die Szenerie vorbereitet. Ein Auto, das neben der Lagerhalle geparkt ist, brennt. Das Feuer hat schon auf das Vordach der Halle übergegriffen. Im Innern des Lagers, das dick verqualmt ist, wird ein Mensch vermisst. „Ich werde jetzt die Alarmierung mit der Notrufnummer 112 in Gang setzen“, sagt der Kommandant. Der Notruf funktioniert. Kircher beauftragt die Rettungsleiststelle um 18.30 Uhr, den Übungsalarm auszulösen. „Das geschieht nach 18 Uhr nur über die stumme, über Funk verbreitete Alarmierung“, erklärt er.
Wie lange dauert es, bis die Einsatzfahrzeuge ankommen? Nach acht Minuten ist der Mannschaftswagen mit Einsatzleiter Jürgen Brosi vor Ort. Zwei Minuten später kommt das große Tanklöschfahrzeug mit 2500 Liter Wasser an Bord an. Das Löschgruppenfahrzeug und der Gerätewagen folgen wenige Minuten danach.
Einsatzleiter Jürgen Brosi gibt die Lage an die Löschmannschaft aus: „Das Feuer greift vom Pkw auf das Gebäude über. Eine Person wird in der Halle vermisst.“ Die Beilsteiner Wehrleute kennen ihre Aufgaben genau. Ein B-Schlauch verbindet Löschfahrzeug und Verteiler. Ein nahe gelegener Hydrant stellt bald darauf die Wasserversorgung sicher. Der Angriffstrupp hat das Feuer am Auto mit einem Schaumlöscher schnell gelöscht. Inzwischen macht sich ein Atemschutztrupp in der verqualmten Halle auf die Suche nach dem Vermissten. Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren. „Die vermisste Person ist geborgen“, meldet der Einsatzleiter kurz danach.
Analyse Mit 25 Mann ist die Freiwillige Feuerwehr ausgerückt. Die Trupps erledigen ihre Aufgaben an Schläuchen, Pumpen, beim Retten und Löschen mit großer Ruhe und Routine. Alle Handgriffe und Laufwege sind bei vielen Übungsabenden so trainiert worden, dass sie, ohne viele Worte zu verlieren, auch bei Dunkelheit sitzen. „Feuer aus!“, kann Einsatzleiter Jürgen Brosi nach gut einer halben Stunde Kommandant Bernd Kircher melden. Für ihn und die gesamte Mannschaft gilt es, bei den folgenden Proben den Verlauf zu analysieren. Man müsse vor allem sehen, wo Abläufe noch zu verbessern sind. „Der Einsatz unserer Feuerwehrleute war bei dieser Alarmübung schnell und effizient“, lautet das erste Fazit des Beilsteiner Kommandanten.
Bild: Jeder kennt seine Aufgabe: Diese Feuerwehrleute legen die Schlauchverbindung und schließen sie an den Hydranten an. (Foto: Werner Kuhnle)