Auf ein „eher ruhiges Jahr“, gemessen an der Zahl der Einsätze, blickte Kommandant Matthias Fried in der Hauptversammlung der Pfaffenhofener Freiwilligen Feuerwehr im Sängerheim in Weiler zurück. Trotzdem sei den Einsatzkräften wieder viel abverlangt worden, und zwar „körperlich und mental“, erklärte Fried.
Dabei dachte er vor allem an den Großeinsatz über neun Tage und fünf Nächte bei der Pfaffenhofener Altholzverwertungsfirma AKG und an die beiden Türöffnungen für den Rettungsdienst, bei denen die Bewohner nur noch tot geborgen werden konnten. „Solche Einsätze sind nur mit einer guten Kameradschaft zu bewältigen. Und die haben wir untereinander, aber auch mit unseren Kameraden und Kameradinnen der Nachbarwehren in Güglingen und Zaberfeld“, betont der Kommandant. Ausdrücklich bedankte sich Fried deshalb auch bei ihnen für die sehr gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
Auch eine Besonderheit weist die Statistik der insgesamt elf Einsätze auf: Der erste und der letzte Einsatz 2019 waren jeweils auf dem Firmengelände der AKG: Am 6. Januar brannte ein Komposthaufen, vom 27. August bis 4. September ein Hackschnitzelhaufen.
Gemeinsam Letzterer allerdings war so groß, dass er nur gemeinsam mit den Wehren aus Güglingen und Zaberfeld gelöscht werden konnte. Dieser Einsatz sei der bisher zweitlängste im Landkreis Heilbronn, berichtete der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer. Allein 256 Atemluftflaschen wurden dabei verbraucht, erklärte Matthias Fried.
Kritik übt der Kommandant am „Ausbildungswahn“ und der Lehrgangsplanung beim Landratsamt. Seiner Ansicht nach werde von den Nachwuchskräften zu viel verlangt. 75 Stunden allein für die Grundausbildung seien zu viel, zumal die jungen Leute ja zusätzlich auch noch in der Berufs- und Schulausbildung gefordert seien.
Der Einsatzabteilung der Pfaffenhofener Feuerwehr gehören aktuell 37 Männer und sieben Frauen an. Davon sind 25 zum Maschinisten ausgebildet, 15 haben den Lkw-Führerschein, 17 sind Atemschutzgeräteträger, und ein Mann ist Zugführer. Zwei Kameraden machen den sogenannten „65 Plus-Dienst“.
In der Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Johannes und Julia Stuber sind derzeit neun Jungen und drei Mädchen, und in der Altersabteilung (Leiter Heinz Wolter) sind 15 „Ehemalige“ organisiert. Der Fuhrpark der Feuerwehr besteht aus einem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, einem Löschgruppenfahrzeug LFâÂÂÂÂÂÂ10 und einem Mannschaftstransportwagen (MTW). Ganz neu ist ein Schlauchboot für mögliche Einsätze auf dem Katzenbachsee.
Ausgezeichnet Seit 25 Jahren sind Andreas Mächtle, Marcus Beitler und Matthias Koch bei der Feuerwehr. Ihnen heftete Heiner Schiefer das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber ans Uniformrevers. Bürgermeister Dieter Böhringer würdigte das Engagement mit der Verdienstmedaille der Gemeinde in Bronze.