Ein gutes Training war eine Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Hardthausen. An zwei verschiedenen Einsatzorten bewiesen die Floriansjünger aller drei Abteilungen einen hohen Ausbildungsstand.
Zusammen bekämpften die Abteilungen aus Gochsen und Lampoldshausen einen Brand in der Kochersteinsfelder Geisbergstraße. Dichte Rauchwolken quollen aus dem derzeit nicht bewohnten Gebäude, eine Rauchmaschine machte dies möglich. Die Atemschutzträger legten ihre Ausrüstung an, während die Kameraden die Schläuche ausrollten.
Der Gochsener Abteilungskommandant Thomas Engler und der stellvertretende Kommandant der Lampoldshausener Wehr, Lothar Göltenboth, gaben klare Kommandos. Im Haus fanden die Floriansjünger bewusstlose Personen . Gesamtkommandant Berthold Wirth und sein Team hatten drei Puppen ins Gebäude gelegt.
Beobachter Rainer Hasenfuß und Berthold Wirth waren zufrieden. Die Handgriffe waren einstudiert und antrainiert, es klappte wie am Schnürchen. Doch die Zuschauer wunderten sich. Wieso löschen in Kochersteinsfeld die Abteilungen der anderen Ortsteile und die hiesigen Wehrleute machen sich rar?
Dieser Zustand ist schnell erklärt. Wenige Minuten bevor der Brand gemeldet wurde, war die Kochersteinsfelder Wehr zu einem schweren Unfall ausgerückt. Auch dieser gehörte zur Großübung. Der kleine Fabian hatte sich hinter das Lenkrad eines Radladers gesetzt und einen Unfall verursacht.
Als Kommandant Gerald Weiß mit seiner Mannschaft eintraf, stellte sich die Situation als sehr schwierig dar. Der junge Radladerfahrer und die Beifahrerin im verunglückten Pkw waren rasch geborgen. Der Fahrer war jedoch eingeklemmt und außerdem hatte das Auto eine Schieflage, die es nicht ermöglichte, die Fahrertüre zu öffnen.
Bei diesem Übungseinsatz wurde klar, wie lange die Bergung eines Eingeklemmten dauern kann. Jürgen Grimm vom DRK Neuenstadt war inzwischen mit seinen Ersthelfern eingetroffen, Infusionen wurden gelegt, Blutungen gestillt. Jürgen Grimm: Eine prima Übung, nahe an der Realität. Das ist auch für uns sehr wichtig . Es war den Wehrmännern an beiden Einsatzorten anzumerken, dass sie sich identifizieren mit ihrer Aufgabe und dass diese Übung nicht als Spiel angesehen wurde, sondern als Modul der Ausbildung akzeptiert wird. Einziger wirklicher Negativposten, den Berthold Wirth am Ende notiert hatte: Von rund 90 Wehrleuten der drei Abteilungen waren nur 24 vor Ort.
Es war eben eine nicht angekündigte, überraschende Übung. Aber, da ist der Gesamtkommandant Realist genug, das könne auch im Ernstfall passieren.