Unter der Woche haben die Heilbronner THWler die Weihnachtsdekoration in der Innenstadt abgebaut. Am Sonntag dann stand Feiern auf der Tagesordnung - und zwar im Kollegenkreis. Denn beim Neujahrsempfang der blauen Truppe kommen sich Vertreter aller Rettungskräfte aus dem Raum Heilbronn näher.
Normalerweise treffen sie sich bei ihren Einsatz. Zeit zum zwanglosen Plaudern bleibt da wenig. Das holen Polizisten, Sanitäter, DLRG-Retter dann immer im Januar beim Neujahrsempfang der Bundesanstalt nach - neu in der Runde vertreten waren die Notfallseelsorger, deren Arbeit Pastoralreferent Jürgen Rist vorstellte.
Weil die Politik ebenfalls vertreten ist, geht's zwangsläufig auch ums Geld. 130 Millionen Euro gibt der Bund im Jahr für das THW aus, sagte der Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl. „Das ist für jeden Bürger gerade mal eine Tasse Kaffee im Jahr.“ Auch in Zeiten knapper Kassen sei wichtig, dass beim THW nicht gespart werde: „Die Fahrzeuge, mit denen die Ehrenamtlichen unterwegs sind, sollten nicht älter sein als die Fahrer.“
Gleichzeitig warnte der Abgeordnete, dass in Deutschland zu wenig Großübungen stattfänden: „Ich gehe davon aus, dass es künftig - durch Terrorismus oder durch Naturkatastrophen - eher Großschadenereignisse geben wird.“ Aufs Üben hatten sich die Heilbronner THW'ler im vergangenen Jahr im Wesentlichen beschränken können. „Schwere Einsätze hatten wir zum Glück nicht“, sagte Andreas Haberer in seinem Rückblick.
Dennoch haben die 95 aktiven Helfer des Ortsverbandes im Schnitt 250 Dienststunden geschoben, wie der THW-Landesbeauftragte Dirk Göbel betonte. Der Einsatz der Freiwilligen sei der „eindrucksvolle Beweis dafür, dass sich die Bewohner Heilbronn sicher fühlen dürfen“ , so Bürgermeister Artur Kübler. Gleichwohl bringt das neue Jahr dem Ortsverband eine neue Struktur: einen technischen Zug müssen die Heilbronner im Rahmen einer Organisationsänderung abgeben.
12.01.2004