Rohrbacher Wehrleute kamen bei ihrer Abschlussübung selbst ins Staunen
Eppingen Punkt 16 Uhr heulten die Sirenen, als die Rohrbacher Wehrleute zu ihrer Abschlussübung ausrückten. Das Zielobjekt war auf einem Acker im Wiesengrund aufgebaut: Gruppenführer Gregor Deusch hatte ein Einfamilienhaus im Detail nachgebaut. Der Dachstuhl bestand aus einer Dampfsperre, Isover Glaswolle, Sparren, Holzfaserplatten, Konterlattung und Lattung. Gruppenführer Alexander Hipp erklärte, wie man sofort nach dem Eintreffen im Ernstfall feststellen kann, wo einzelne Zimmer liegen könnten: Kinderzimmer - Bilder an den Scheiben. Toilette und Bad - Milchglas. Küche - unten feststehende Scheibe und oben Flügel.
Nach der Lagebesprechung mit Gruppenführer Hipp wurde eine brennende Zigarette zwischen Latte und Holzfaserplatte gelegt. Keiner der Wehrmänner konnte glauben, was er mit eigenen Augen sah: Nach sieben Minuten fing die Holzfaserplatte an zu glimmen, nach weiteren acht Minuten gab es starken Rauch und innerhalb 23 Minuten stand das Haus in Flammen. Spätestens jetzt war jedem klar, was eine weggeworfene Zigarette anrichten kann.
Da im Rohrbacher Gewerbegebiet mehrere kunststoffverarbeitende Firmen angesiedelt sind, wurden bei dieser Übung mehrere Versuche mit verschiedenen Granulaten durchgeführt. Kommandant Heinz Kemmler und Kunststoffexperte Jörg Heitlinger setzten beispielsweise Polyethylen (PE) oder Polyoxymethylen (POM) in Brand.