Ein gemeinsames Feuerwehrmagazin für die beiden Abteilungen Beilstein und Schmidhausen sieht das neue Konzept zur Feuerwehr vor, das der Gemeinderat bei einer Gegenstimme verabschiedet hat.
Vor vier Jahren waren noch zwei Standorte vorgesehen: in Beilstein und ein Neubau in Billensbach. Da der Umbau des Magazins in der Kernstadt nicht möglich sei, so Bürgermeister Günter Henzler, reifte die Überlegung, beide Abteilungen unter einem Dach zusammenzufassen. Als künftiger Standort ist ein Gelände an der Kreisstraße 2091 auf der Kuppe zwischen Beilstein und Schmidhausen im Gespräch.
Das neue Konzept hatte die Feuerwehr in einigen Sitzungen erarbeitet. Kommandant Jürgen Brosi referierte über Ausrückebereiche und Anmarschzeiten, erklärte die Kreise, die um das geplante Magazin gezogen wurden. Im Nahbereich (2,4 Kilometer) soll die Feuerwehr in fünf Minuten am Einsatzort sein. Im 4,2-Kilometer-Radius sind maximal zehn Minuten bis zum Brandort vorgesehen. Außerhalb des großen Kreises liegen bei einem zentralen Magazin Kaisersbach, Etzlenswenden, Farnersberg und Stocksberg. Deshalb sollen bei einem Alarm die Nachbarwehren aus Neulautern oder Prevorst für Stocksberg, die Unterheinrieter Kameraden für Farnersberg und die Oberstenfelder Floriansjünger für die untere und obere Ölmühle alarmiert werden.
Mehrmals wies Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann darauf hin, im Feuerwehrgesetz Baden-Württemberg seien keine klaren Vorgaben bis zum Eintreffen am Brandort fixiert. In den „Leistungshinweisen“ für die Gemeindefeuerwehr seien maximal zehn Minuten vorgesehen. Wegen der Tagespräsenz der Feuerwehrleute sprach sich Hansmann für ein Magazin aus. Und: „Bei einer Anmarschzeit von zehn Minuten sind 92,5 Prozent der Bürger erreichbar.“
Wirtschaftliche Gründe gaben laut Henzler für eine Zentrale den Ausschlag - zwei Magazine hätten vier Millionen Euro gekostet. Beide Abteilungen könnten ihre Eigenständigkeit auch unter einem Dach bewahren. Im Jahr 2006 ist der Neubau vorgesehen. Ein „großes Magazin“ habe viele Vorteile, meinte auch Stadtrat Bernd Gemmrich, der wie andere Stadträte eine langfristige Kooperation mit Oberstenfeld empfahl. Für Wolfgang Seybold waren nicht die Kreise, sondern die Einsatzbereitschaft entscheidend: „Die Achillesferse ist die Tagespräsenz.“ Diese Kräfte würden beim Tageseinsatz mit einem Magazin gebündelt, sah Henzler Vorteile.
Als ausgewogen bezeichnete Paul Stadel das Konzept. Allerdings sollte der Standort nochmals überdacht werden. Dass die Nachbarwehren auf Dauer mitspielen, fand Rolf Büttner wichtig. Nur Manfred Ungerer akzeptierte die neue Lösung nicht. Er sah ein Risiko für die Bürger in Etzlenswenden und Kaisersbach. Die Wehr habe sich an die Anfahrzeit von zehn Minuten zu halten. „Wir haben es alarmmäßig geprobt. In elf Minuten waren wir in Stocksberg“, sagte darauf Hans Sturm, der um mehr Vertrauen für die Wehr bat.