Für den Jubilar war es eine gelungene Überraschung: An seinem 60. Geburtstag wurde Kommandant Hermann Jochim in jenem Löschfahrzeug chauffiert, das ihn vom 18. Lebensjahr an bei seiner Ausbildung im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Neckarsulm begleitete. Ziel der Fahrt im Magirus-Deutz LF 16/TS, Baujahr 1962 war die Feuerwache Neckarsulm, wo Stadt und Feuerwehr zu Ehren des Kommandanten einen Geburtstagsempfang gaben.

Begleitet von einem Fackelzug der Feuerwehrabteilungen Neckarsulm, Obereisesheim und Dahenfeld rollte der auf Hochglanz polierte Oldtimer auf den Hof der Feuerwache. Dort wurde der Jubilar von 250 geladenen Gästen erwartet. Zu den Gratulanten zählten Stadt- und Ortschaftsräte, die Neckarsulmer Ehrenbürger Dr. Erhard Klotz, Kurt Bauer und Volker Blust, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn und Landtagsabgeordnete Reinhold Gall, der Erste Landesbeamte Lutz Mai, Kommandanten befreundeter Wehren aus der Nachbarschaft und Vertreter des Polizeireviers Neckarsulm.

Im Namen des Gemeinderates gratulierte Oberbürgermeister Joachim Scholz zum runden Geburtstag. Hermann Jochim habe zwar ein „reifes Alter“ erreicht, befinde sich aber „noch in einem guten Zustand“, bescheinigte der OB dem Stadtbrandmeister. Und das obwohl Hermann Jochim in 48 Dienstjahren bei der Feuerwehr Neckarsulm zahlreiche Einsätze geleistet und geleitet habe. 1961 trat der Jubilar als Gründungsmitglied in die Jugendfeuerwehr Neckarsulm ein. 1967 wechselte er in den aktiven Dienst. Die Stadt Neckarsulm ernannte ihn 1974 zum hauptamtlichen Gerätewart. Seit 1987 sorgt er als hauptamtlicher Kommandant für den Schutz der Bürger. Auch in mehreren Ehrenämtern engagiert sich Hermann Jochim zum Teil seit vielen Jahren. Als stellvertretender Kreisbrandmeister ist er seit 1985 Ehrenbeamter beim Landkreis Heilbronn. 1995 übernahm er den stellvertretenden Vorsitz des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn. Seinen Sachverstand bringt Jochim auch als Mitglied im Fachausschuss Technik und Ausrüstung des Landesfeuerwehrverbandes ein.

In jahrzehntelanger Verbundenheit mit der Neckarsulmer Wehr sei Kommandant Jochim zu einem weit über die Grenzen der Stadt und der Region hinaus bekannten „Urgestein unserer Feuerwehr“ geworden, urteilte OB Scholz. „Sie haben Spuren im Neckarsulmer Feuerwehrwesen hinterlassen.“ Dass Neckarsulm über eine „sehr schlagkräftige Wehr mit einer hervorragenden Kameradschaft und einem hohen Ausbildungsstand“ verfüge, sei im Wesentlichen Hermann Jochim mit zu verdanken.

„Schon immer eine treibende Kraft der Feuerwehr“

Im Namen der Gesamtfeuerwehr dankte der stellvertretende Kommandant Wolfgang Rauh dem Feuerwehrchef für dessen Leistungen. „Du bist schon immer eine treibende Kraft unserer Feuerwehr gewesen.“ In seiner Dienstzeit als Kommandant habe Hermann Jochim die Neckarsulmer Wehr „immer weiter zu einer modernen, funktionierenden und schlagkräftigen Wehr“ ausgebaut.

Den Dank des Landkreises Heilbronn für 25 Dienstjahre überbrachte der Erste Landesbeamte Lutz Mai. Im Amt des stellvertretenden Kreisbrandmeisters habe Hermann Jochim sein „großes Wissen und seine Erfahrung für den Landkreis und dessen Einwohner investiert“, erklärte Mai. „Wir sind froh, dass Sie an unserer Seite sind.“

Die Wertschätzung des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn brachte dessen Vorsitzender Reinhold Gall zum Ausdruck. Hermann Jochim sei ein Mensch, der auch bei größeren Einsätzen nie durch Lautstärke oder einen rüden Umgangston auffalle, sondern eher durch „freundschaftliche Bestimmtheit“ geprägt sei. „Du hast Deine Führungsqualitäten nicht durch lautes Auftreten unter Beweis stellen müssen“, bestätigte Reinhold Gall. 

Der Jubilar, der laut Gall „nur dann das Wort ergreift, wenn es notwendig erscheint“, bedankte sich bei der Stadt und seinen Feuerwehrkameraden für den gelungenen Empfang. Für die heitere und schwungvolle Begleitmusik sorgten der Musik- und Gesangverein Dahenfeld und das Blechbläserensemble „Heilix Blechle“. Die ihm zuvor zugesprochenen Charaktereigenschaften bestätigte Hermann Jochim, indem er seinen Dank mit wenigen, aber tief empfundenen Worten ausdrückte: „Ich bin überwältigt.“ (snp)

Bilder: Jens Köwilein, Feuerwehr Neckarsulm