Freiwillige Feuerwehr erhält neue Tragkraftspritze – Das Gerät ist wichtig für den Wassertransport über weite Strecken
Mit sichtlicher Freude haben Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei, Feuerwehrkommandant Felix Mann und Frank Rieth, Abteilungskommandant der Abteilung Süd, eine neue Tragkraftspritze für die Abteilung Süd in Empfang genommen. Gespendet wurde das rund 10.000 Euro teure Gerät vom Badischen Gemeindeversicherungsverband (BGV). Dessen stellvertretender Vorstandsvorsitzender Raimund Herrmann übergab die Spende persönlich. Zusätzlich hatte er noch ein Feuerwehrbobbycar und zwei Kinderfeuerwehrhelme als Draufgabe dabei.
Warteliste „Wir freuen uns sehr über die Spende und darüber“, bekundete Sebastian Frei. Der OB erinnerte daran, dass der Versicherungsverband ursprünglich aus der Feuerwehrversicherung entstanden ist. Raimund Herrmann erinnert daran, dass der Antrag für die Tragkraftspritze bereits 2013 bei der Versicherung eingegangen ist. „Wenn ich sowas sehe, wird mir immer ganz warm und ich frage mich dann, warum das so lange dauert.“ Die Antwort gab er sich gleich selbst: „Wir haben eine lange Warteliste und jährlich kommen 20, 30 Anträge dazu“, so Herrmann. Der Bedarf sei groß, gleichzeitig stehe nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung. Und außerdem darf keine Feuerwehr vergessen werden: „Es geht immer um Freiwillige Feuerwehren und dabei um kleinere Wehren in Gemeinden, die nicht ganz die große Finanzkraft haben.“
Herrmann strich die Leistungen der Wehren heraus und betonte: „Was die Freiwilligen Feuerwehren leisten, ist etwas Besonderes, das nötigt mir Respekt ab, denn die Leistung wird freiwillig und ehrenamtlich erbracht, teilweise unter Einsatz des eigenen Leibs und Lebens.“ Er wünsche sich mehr Menschen, die sich engagieren, so Herrmann. Die Feuerwehren seien auch Teil des sozialen Lebens: „Es gibt kaum ein Fest in einer Kommune, bei dem nicht die Feuerwehr dabei ist.“
Insgesamt, so Mann, habe die Feuerwehr Bad Rappenau nun acht Tragkraftspritzen. Doch diese neue sei ein „Quantensprung“ im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell, sagte Kommandant Felix Mann. Förderte das Vorgängermodell mit acht Bar Druck 800 Liter Wasser pro Minute, so bringt es die neue Spritze bei zehn Bar Druck auf 1650 Liter pro Minute. Der höhere Druck sei besonders wichtig: „Das bedeutet, Wasser kann über eine längere Distanz und über einen größeren Höhenunterschied gefördert werden.“ Das sei für die Abteilung Süd von Vorteil, die viele Aussiedlerhöfe in ihrem Einsatzgebiet habe, die nicht unbedingt alle an die Trinkwasserversorgung angeschlossen seien. Wie wichtig es sei, Wasser über lange Strecken fördern zu können, habe sich gerade erst bei dem Großbrand am vergangenen Wochenende gezeigt.
Hochwasser Doch nicht nur bei Bränden, deren Zahl laut Mann leicht rückläufig sind, soll das Gerät zum Einsatz kommen: „Auch für die technische Hilfeleistung ist es einsetzbar, etwa bei Hochwasser oder Starkregenereignissen.“