Das Kommando "Wasser marsch", kam am gestrigen Sonntag beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Leingarten nicht von der Einsatzleitung, sondern vom Wettergott. Im Mittelpunkt der verregneten, aber sehr gut besuchten Veranstaltung stand die Inbetriebnahme des Tanklöschfahrzeugs TLF 16/25.
Das technisch top ausgestattete, 239 000 Euro teure Gefährt liege im oberen Level, das der Markt derzeit biete, betonte Bürgermeister Ralf Steinbrenner. Die Freiwillige Feuerwehr müsse für ihr vielfältiges Aufgabengebiet bestens gerüstet sein.
Technische Ausstattung gebe es nicht zum Nulltarif. Er sei sich sicher, dass die Schlagkraft der Leingartener Hilfsorganisation auf der Basis einer guten Jugendarbeit weiterhin erhalten werden könne.
Durch die beim Flugzeugbau bewährte Alu-Technologie in Spantenbauweise ist der Aufbau des TLF relativ leicht, erklärte der zuständige Vertriebsleiter der österreichischen Firma Rosenberger, Gerhard Leidinger.
Der Wassertank des neuen Fahrzeugs, das mit dem Kennzeichen "HN-HE 112" - den Initialien von Hermann Eppler - zugelassen ist, fasst 2500 Liter, die Pumpleistung beträgt 1600 Liter pro Minute.
Besondere Ausstattungsmerkmale sind der auf dem Dach montierte Wasser-Schaum-Monitor, elektrisch ausfahrbare Lichtmasten und ein kompletter Hydraulik-Rettungssatz mit Schere, Spreizer und Hydraulikzylinder.
Außerdem besitzt das Fahrzeug ein Notstromaggregat mit 8000 Watt Leistung, einen Druckbelüfter und eine Schnellangriffs-Einrichtung mit 50 Meter Schlauchlänge.
"Ich versichere, das Fahrzeug pfleglich zu behandeln", beteuerte Kommandant André Göbl. Dass damit wenig Einsätze gefahren werden, könne er jedoch nicht versprechen.
Die Beschaffungsmaßnahmen für das TLF seien vom kürzlich verabschiedeten Bürgermeister Hermann Eppler zügig bearbeitet worden, freute sich Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann. Daher habe er bereits im Juli letzten Jahres die Überweisung des Landeszuschusses in Höhe von 85 850 Euro in die Wege leiten können.
Die Leingartener Floriansjünger, meinte Hansmann, dürften sich glücklich schätzen, so ein Fahrzeug in den Dienst stellen zu können.
Viel bestaunt wurden auch die Fahrzeugschau und Vorführungen der Jugendfeuerwehr, die einen dreiteiligen Löschangriff demonstrierte. Für die gelungene Brandbekämpfung an zwei lichterloh brennenden Hausattrappen, die sie selber gebaut hatten, erntete der Feuerwehrnachwuchs kräftigen Applaus.
Die Demonstration einer Fettexplosion und die Bergung von Verletzten aus einem Unfallfahrzeug mittels Rettungsschere und des hydraulischen Spreizers standen auf dem Vorführprogramm der Aktiven. Auch der Wasserwerfer des neuen Löschfahrzeuges wurde kurz zum Einsatz gebracht.