Drei Alternativen stehen zur Wahl: Doch ein Neubau für die Feuerwehr rückt in Beilstein näher. Dies bedeutet mittelfristig auch die Zusammenlegung der beiden Abteilungen Beilstein und Schmidhausen. So lautete der Grundtenor im Rat nach der Präsentation der Baukosten.
Die schlechte Bausubstanz des seitherigen Feuerwehrmagazins machte den Räten bei der geplanten Sanierung einen Strich durch die Rechnung. Risse durchziehen die Halle.
Das Dach hängt durch. Nicht nur die Fundamente auf dem aufgeschütteten Bahngelände müssen saniert werden.
So verhängte der Gemeinderat im November 2002 einen Planungsstopp. Als Alternativen kamen ein Anbau und ein Neubau ins Gespräch.
Der Rat beauftragte Architekt Roland Kiderlen mit einer Kostenschätzung für drei Varianten. „Heute habe ich nur die Zahlen dabei“, meinte der Beilsteiner Planer. Doch die Baukosten zeigen bereits eine klare Tendenz.
Die aufwendige Sanierung am alten Standort kostet 790 000 Euro. Ein Anbau am bestehenden Gebäude und die Sanierung der Fahrzeughalle verschlingen 903 000 Euro. Der Neubau an einem anderen Standort schlägt mit 966 000 Euro zu Buche.
„Wir müssen nicht nur die Zahlen berücksichtigen, sondern auch die Gesamtschau“, zog Bürgermeister Günter Henzler als Zwischenfazit. Eine Sanierung oder einen Anbau hielt der Stadtchef für nicht sinnvoll.
Bei einem Neubau sei das vorgesehene neue Magazin in Billensbach nicht mehr notwendig. 500 000 Euro könne die Stadt dadurch einsparen.
Auch Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann habe keine Bedenken, zwei Abteilungen in einem Haus zusammenzulegen, so Henzler. Für die Stadtteile Stocksberg und Etzlenswenden strebe die Stadt eine Kooperation mit Nachbarwehren an, um die Einsatzzeiten zu erfüllen.
Zwei neue Standorte sind in der Diskussion, welche die Stadt eng mit den Feuerwehrleuten abstimmen will: ein Neubau auf der Kuppe an der Schmidhausener Straße im Anschluss an das Haus Rohn oder ein Haus unten im Tal bei Schmidhausen. Bis zur Einweihung rechnet Henzler allerdings noch fünf Jahre.
Das alte Feuerwehrgelände will die Stadt noch aus einem anderen Grund aufgeben. Am Endhaltepunkt der geplanten Bottwartäler Stadtbahn in Beilstein sei eine Halle für die Stadtbahnfahrzeuge vorgesehen, teilte Henzler den Räten mit.
Stadtrat Dr. Dietmar Rupp sprach von einer ersten Etappe. Erst müssten jedoch auch alle Zahlen auf den Tisch gelegt werden, was die Erschließung und der Grunderwerb für den Neubau koste. „Dann kann man vergleichen.“
Bernd Gemmrich meinte: „Wir müssen uns mit dem Neubau näher beschäftigen.“ Dann solle bewertet werden, was man ohne das zweite Magazin einsparen könne.
Einige Räte wie Elisabeth Yelin sprachen sich dafür aus, den jetzigen Platz für eine spätere Stadtbahn freizuhalten. „Die Tendenz geht zur Konzentration der Wehren. Die Zielrichtung sollte ein Neubau sein “, erklärte Manfred Ungerer.
Dagegen fand Eberhard Demuth die zweite Alternative, also einen Anbau, am wirtschaftlichsten.
Eine Entscheidung fiel im Gremium nicht, aber die Tendenz zum Neubau ist stark. Im Mai sieht sich der Rat zusammen mit der Wehrführung die beiden Standorte an.