Die Feuerwehr ist für mich alles und Feuerwehrmann bleibe ich, solange ich lebe.“ Seit 60 Jahren gehört Alfred Muth der Freiwilligen Feuerwehr Massenbachhausen an, führte die Mannschaft 25 Jahre lang als Kommandant. Am kommenden Samstag wird er bei der Jahreshauptversammlung für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt.
Knowhow Brandfälle, Hochwassereinsätze, Verkehrsunfälle oder technische Hilfeleistungen – Alfred Muth kann ein Lied von all diesen Einsätzen singen. 1960 trat der gebürtige Massenbachhausener als 18-Jähriger in die Wehr ein. Unter dem damaligen Kommandanten August Seufert lernte er das Knowhow, das ein Floriansjünger für seinen Dienst braucht. Er absolvierte 1969 die Prüfung zum Gruppenführer und legte 1974 das Leistungsabzeichen in Bronze ab.
Vieles habe sich verändert, sagt der heute 79-Jährige, wenn er 60 Jahre zurückblickt. Damals war die Wehr lediglich mit einem Tragkraftspritzenanhänger ausgestattet. Wenn es brannte, kam meistens Kamerad Alois Schüßler, der Vater des heutigen Kommandantenduos Mattias und Alexander Schüßler, hängte das Gerät an seinen Traktor an und schleppte es zum Einsatzort.
Fahrrad Hilfsfristen – vor 60 Jahren waren sie noch kein Thema. Im Ernstfall drückten Hilfesuchenden den Knopf am Schulhaus und setzten damit die Sirene in Gang. Auch Alfred Muth, der zunächst bei einem örtlichen Elektriker und später in der Betonherstellung in Massenbach arbeitete, schwang sich dann schnellstens auf sein Fahrrad und eilte zum Magazin.
Im Jahr 1977 wählten die Kameraden Alfred Muth zum Kommandanten. Insgesamt 25 Jahre lang hatte er dieses Amt inne und in dieser Zeit viel bewegt. Er rief die Jugendfeuerwehr ins Leben, gewann einen Sponsor für deren Uniformen. Der Feuerwehr-Oldtimer, ein Blickfang bei jedem Umzug, wurde während seiner Amtszeit besorgt und der Tag der offenen Tür für die Bevölkerung eingeführt. Die Truppe wurde mit einem Löschgruppenfahrzeug ausgestattet und an die Leitstelle angeschlossen. Doch besonders wichtig war Alfred Muth über all die Jahre hinweg die gute Kameradschaft innerhalb seiner Truppe. „Deshalb habe ich auch jedes Jahr einen Ausflug organisiert“, erzählt er. Einmal ging’s sogar nach Monaco. Besonders geprägt hat ihn der wohl größte Brand in Massenbachhausen. Am 8. ÂAugust 1976 stand die Scheune von Alois Schüßler lichterloh in Flammen. Die Ursache: Brandstiftung. Weil Alois Schüßler aufgrund des Brandfalls auf dem eigenen Hof nicht mit seinem Traktor den Tragkraftspritzenanhänger holen konnte, zogen die Wehrmänner das schwere Gerät von Hand in die Wickenhäuser Straße. Mit viel Glück ist es der Truppe gelungen, das Feuer einzudämmen, so dass die Flammen nicht aufs Wohnhaus überschlugen.
Faszination Mattias Schüßler, der heutige Kommandant, war damals gerade mal drei Jahre alt. Auch wenn es für ihn ein schreckliches Ereignis war, hat ihn doch das Thema Feuerwehr immer fasziniert. Seine Mutter nähte ihm einen Kinder-Feuerwehranzug und sein Vater nahm ihn zusammen mit Alfred Muth mit zu den Feuerwehrfesten. Als Matthias Schüßler mit 18 Jahren in die Feuerwehr eintrat, sagte der damalige Kommandant Alfred Muth: „Du wirst einmal mein Nachfolger.“ Heute gehört Alfred Muth der Altersabteilung an und genießt die Geselligkeit bei den Feuerwehrfesten.