Serie Werk- & Betriebsfeuerwehren Teil 4 - Werkfeuerwehr des Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen
"Wir erzeugen kontrolliert Feuer", verweist Michael Dommers auf die Besonderheit vor Ort, und deshalb legt der Leiter für Sicherheit und Technische Betriebe sehr viel Wert auf vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz. "In den vergangenen 50 Jahren hatten wir keinen großen Notfall. Die Sicherheit wird so hoch eingestuft, dass ein Unfall nahezu ausgeschlossen werden kann", sagt Dommers.
Mit ein Verdienst der 25-köpfigen DLR-Werksfeuerwehr, an der Spitze stehen vier Hauptamtliche. Alle sind ausgebildete Feuerwehrleute, als Mitarbeiter zusätzlich mit der Situation an den Prüfständen vertraut.
Kein Triebwerktest geht über die Bühne, ohne dass Checklisten in puncto Sicherheit abgearbeitet werden, ohne dass die mobilen Löscheinrichtungen aufgebaut und die Fahrzeuge vor Ort positioniert werden. Nach dem Test begeht die Feuerwehr den Prüfstand, kontrolliert die Messtechnik und erteilt die Freigabe für die Mitarbeiter. Um Prüfstände gilt während des Versuchs ein Sperrgürtel von 500 Metern, ein noch größerer Sicherheitsbereich wird mit Schranken abgegrenzt.
"Der Job ist sehr abwechslungsreich mit immer wieder sich verändernden Situationen. Langweilig wird es einem da wirklich nicht", sagt Volker Krebs. Er ist seit Juli 2009 Kommandant der DLR-Werksfeuerwehr. Bei regelmäßigen Einsatzübungen probt die Feuerwehr das Zusammenspiel in verschiedenen Szenarien. Pumpen und Messtechniken werden überprüft, um ein reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten.
Die Sicherheitszentrale ist Herr über 4000 Datenpunkte auf dem Gelände, die im Fall des Falles Alarm auslösen. Schweißarbeiten dürfen nicht ohne Erlaubnis stattfinden. Einem Gelände mit einer autarken Versorgung. Trink- und Brauchwasser wird aus einem Tiefbrunnen aus Richtung Lampoldshausen entnommen. Zwei große Teiche mit einem Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern bieten Wasser für den Ernstfall. Zwischen den Prüfständen verläuft eine Ringleitung mit Hydranten. Die Luftversorgung ist gewährleistet, die Feuerwehrleute sind fast alle Atemschutzgeräteträger.
Aufgabe Eine andere Aufgabe ist der Werk- und Personenschutz auf dem Gelände. 500 DLR- und EADS/Astrium-Mitarbeiter gehen auf dem Areal ein und aus, dazu kommen Besuchergruppen und die Schüler aus dem School-Lab.
Bild: Die Fahrzeuge sind für die Bedürfnisse beim DLR angepasst. Bei einer Übung (von links) Jörg Wagner, Jochen Friedlein, Achim Vogel und Volker Krebs. (Foto: Ulrike Kugler)