Verabschiedet wurde sie am Ende, die Konzeption der Freiwilligen Feuerwehr Leingarten. Doch bis der Gemeinderat so weit war, war es ein langer und steiniger Weg, geprägt von einem Hin und einem Her und mit Grundsatzdebatten, die mit dem eigentlichen Thema gar nichts zu tun hatten. Über eine Stunde redeten sich die Räte die Köpfe heiß - und stimmten am Ende der Konzeption zu, ebenso zwei Zusätzen.
Ersatz Das Wesentliche vorneweg: Irgendwann müssen sich die Räte mit dem Thema Neubau eines Feuerwehrhauses beschäftigen. Denn das bisherige wurde zwar erst vor wenigen Jahren auf Vordermann gebracht, genügt aber zukünftigen Anforderungen nicht mehr. Außerdem ist der Fahrzeugbestand, so Kommandant André Göbl, „derzeit in einem annehmbaren Zustand“. Doch benötige die Wehr 2010/2011 ein neues Fahrzeug: ein so genanntes Hilfeleistungs-Löschfahrzeug, ein HLF 10/6. All das sieht die von der Wehr erarbeitete Konzeption vor.
Zusätzlich wurde in der Ratssitzung beschlossen: Untersucht wird, mit welchen Kosten das Löschfahrzeug 8, als dessen Ersatz das HLF 10/6 gedacht ist, so von der Wehr umgerüstet werden kann, dass es die Floriansjünger künftig als Transportfahrzeug nutzen können. Außerdem soll geprüft werden, zu welchem Preis die ans Gerätehaus angrenzende Scheune als weitere, provisorische Unterstellmöglichkeit umgebaut werden kann.
Diese beiden Zusätze waren in einem früheren Konzeptions-Entwurf enthalten gewesen, wurden aber aus verschiedenen Gründen wieder gestrichen - und jetzt von CDU-Mann Marco Nagel erneut aufs Tapet gebracht. Zur Freude von Kommandant Göbl. Wenige Monate vor der Kommunalwahl scheinen sich die Räte warm zu laufen. Da wird debattiert, diskutiert und den zahlreichen in den Zuhörerreihen versammelten Feuerwehrleuten aufs Allerausführlichste gedankt. Ein FWV-Rat meint gegen Ende, dass die Diskussionen nach dem 7. Juni vermutlich nicht mehr so lange dauern wird.
Zu niedrig Dass in Sachen Feuerwehrhaus - die Tore sind für Fahrzeuge der nächsten Generation zu niedrig - Handlungsbedarf besteht, wird deutlich signalisiert. Auch von Kreisbrandmeister Uwe Vogel. Für Ilona Molle-Maier (SPD) so deutlich, dass sie die Reihenfolge auf der Projekt-Prioritätenliste - erst Rathaus, dann Sporthalle, dann Feuerwehrhaus - in Frage stellt.
Reihenfolge der Projekte Bernd Stahl (CDU) will „nicht an der Reihenfolge rütteln“. Das sei den Leuten schwer zu vermitteln. Bürgermeister Ralf Steinbrenner warnt davor, „das Haus total schlecht zu reden. Es stürzt nicht von heute auf morgen ein.“ Klar sei es nicht optimal. Die Liste solle man „nicht ändern“. Fritz Ritter (SPD) meint, man habe vor ein paar Jahren beim Feuerwehrhaus „einem Mist“ zugestimmt. Grundsätzlich sieht Ritter die Gefahr, dass man Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr bei Einsätzen überfordere - was eine Debatte um Freiwilligen- und Berufswehr nach sich zieht, ebenso einen Schlagabtausch zwischen Ritter und Martin Klar (CDU) und dem Rat zudem ein Kurzreferat des Kreisbrandmeisters einbringt.
Förderung Vogel betont auch, dass es für umgebaute Scheunen oder Fahrzeuge keine Förderung gebe, wohl aber für ein neues Haus, allerdings erst in ein paar Jahren. Zum Schluss sind sich alle einig. Bürgermeister Steinbrenner betont, dass jedes Detail der Konzeption ohnehin zu beschließen sei, wenn es konkret wird.
Bild: Für die Fahrzeuge der Zukunft sind die Tore am Magazin nicht ausgelegt. Irgendwann muss sich die Gemeinde mit einem Neubau beschäftigen. (Foto: Ulrike Kugler)