„Seit fünf Jahren sprechen wir über die neuen Fahrzeugplätze. Viele haben schon nicht mehr dran geglaubt“, sagt Kommandant Rudolf Schuster. Am Mittwoch war es endlich soweit: Die Freiwillige Feuerwehr weihte ihren 344 000 Euro teuren Erweiterungsbau ein.
„Am schwierigsten war der Zeitdruck“, sagt Bauleiter Benno Kos. Spatenstich war im Juni, das Richtfest schon im Oktober. Die Brandbekämpfer sind im halben Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes untergebracht, den Rest wird Mitte nächsten Jahres die Ortsgruppe des Roten Kreuzes belegen. 140 Quadratmeter stehen den Feuerwehrleuten zur Verfügung, hinzu kommt ein wetterfester Übergang zum alten Magazin.
„Der Neubau ist schön geworden“, findet Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann. „Hell und freundlich.“ An dem vier Meter hohen Bau hat der gesamte Landkreis ein vitales Interesse. Der mobile Großventilator, ein Spezialgerät zur Bekämpfung von Tunnelbränden, wird hier untergebracht sein. „Ein Feuerwehrmagazin, das dafür hoch genug ist, finden Sie sonst im gesamten Landkreis nicht. “ Hinzu kommt die günstige Autobahnanbindung.
Hansmann: „Einen besseren Standort als Neuenstadt gibt es nicht. “ Seit Oktober stand der 7,5-Tonnen-Wagen im städtischen Bauhof. „Heute“, meint Abteilungskommandant Roland Grünagel, „ist sozusagen die erste Nacht, in der unser Lüfter in seinem neuen Bett schläft.“ Das Fahrzeug ist bundesweit das einzige seiner Bauart: Innerhalb von zehn Minuten ist der Großventilator komplett abnehmbar und kann auf die Schiene verlegt werden. „Den will natürlich jeder fahren.“
Auch das Auto der Jugendfeuerwehr findet in dem Erweiterungsbau eine neue Heimat. Es hat bereits eine kleine Odyssee hinter sich. Zunächst stand es im alten Feuerwehrmagazin in der Helmbundstraße, dann in der Alten Kelter und zuletzt in einer provisorischen Fertiggarage. „ Jetzt lösen sich viele Platzprobleme“, sagt Bürgermeister Rolf Bernauer. Die Werkstatt erhält einen eigenen Raum.
An den Baukosten von 344 000 Euro beteiligt sich das Land mit 54 000. Gespart wird allerdings an den Außenanlage. Weil hier die Ausschreibung deutlich über dem Kostenrahmen von 62 000 Euro lag, werden nur zehn statt der ursprünglich geplanten 33 Parkplätze fertig gestellt. Die übrigen werden lediglich „eingeschottert“ und als Fläche ausgewiesen.
Bernauer: „Jetzt fehlt uns eigentlich bloß noch das gemeinsame Feuerwehrgebäude für Stein und Kochertürn.“ Darauf wird er wohl noch eine Zeitlang warten müssen. Kreisbrandmeister Hansmann: „Das ist angesichts des desolaten Landeshaushalts zurzeit unmöglich.“