Freiwillige Feuerwehr und Technisches Hilfswerk haben dieselben Interessen und Motive. Sie helfen, wenn Menschen, Tiere und Sachwerte bedroht sind − und das uneigennützig, freiwillig und mit hoher Sachkunde und Ausbildung. Diese Gemeinsamkeiten brachten den Neudenauer Feuerwehrkommandanten Jörg Wagner auf die Idee, die Jagst aufwärts stationierten Freunde des THW Widdern zum Tag der Feuerwehr und zum Mitmachen einzuladen.
Gemeinsam Flagge zeigen, lautete die Devise. Es wurde ein voller Erfolg. Für den Widderner THW-Zugführer Jochen Reichert war es selbstverständlich, mit sieben Mann, drei großen Fahrzeugen und einem riesigen Notstromaggregat nach Neudenau zu kommen. "Wir passen einfach zusammen", waren sich Wagner und Reichert einig.
Und im Ernstfall seien auch die Kompetenzen klar geregelt, sagte Reichert. Die Federführung liegt stets beim Einsatzleiter der Feuerwehr, das THW unterstützt alle Rettungskräfte durch Fahrzeuge und Gerätschaften. Dazu zählt etwa die Stromversorgung mit dem 175-kVA-Aggregat, für das Truppführer Jens Landsgesell zuständig ist. "Damit haben wir beim Winterchaos in Niedersachsen vor vier Jahren abgelegene Bauernhöfe mit Strom versorgt, damit die Bauern sich um ihr Vieh kümmern konnten", erinnert er sich. 146 Kilowatt erzeugt das Aggregat: Das ist Energie für eine kleine Ortschaft, informierte Landsgesell. Vor der Sturmfeder-Halle hatte THW-Mann Gerhard Wein viele Zuschauer. Er demonstrierte mit einer Spezialpumpe, die in der Minute 2500 Liter Wasser befördert, dass sie sogar Verunreinigungen wie Tennisbälle und Plastiksäcke transportiert. Den Strom liefert das Aggregat. 60 aktive THW-Mitglieder zählt die Widderner Mannschaft.
Zusammenarbeit Haben die beiden Gruppen früher etwas nebeneinander gearbeitet, rücken sie jetzt enger zusammen. Das bestätigte auch der Chef des Kreisfeuerwehrverbands und Landtagsabgeordnete Reinhold Gall, der den Neudenauer Tag der Feuerwehr besuchte: "Wir haben THW-Mitglieder kürzlich an einem Fahrertraining teilnehmen lassen", sagte Gall. Der Leiter des Neckarsulmer Polizeireviers, Bernhard Mai, kam gerne nach Neudenau. "Die Zusammenarbeit mit der Neudenauer Feuerwehr klappt vorzüglich und ist sehr angenehm", sagte Mai. Auch Abordnungen benachbarter Feuerwehren besuchten die Veranstaltung. In so mancher Familie blieb gestern die Herdplatte kalt, schließlich gab es "Floriansbraten mit Knödel".
Gestern Vormittag half Feuerwehrmann Christian Vaegler noch beim Aufbau. Dann erreichte ihn ein Anruf, der ihn unverzüglich zu seiner Frau fahren ließ. Pünktlich zum Tag der Feuerwehr kam um 9.55 Uhr Neudenaus jüngster "Feuerwehrmann" Tobias zur Welt.