Da Wasser und die DLRG zusammengehören, war es nicht weiter schlimm, dass die Taufe eines neuen Fahrzeugs von Regen begleitet war. Das neue Schmuckstück der Ortsgruppe Ilsfeld der Deutschen Lebensrettungsgemeinschaft stand aber vorsichtshalber im Trockenen.
Der ökumenische Segen für das Auto durch Pfarrer Arthur Stäbler von der evangelischen Gemeinde und Pater Augustin von der katholischen Kirche sollte „unverdünnt“ vonstatten gehen. „Das ehrenamtliche Tun der Lebensretter ist ein wichtiger Dienst für die Gesellschaft“, meinte Pfarrer Stäbler in seiner Andacht.
Heiß ersehnt Der Mannschaftstransportwagen der Marke Opel-Movano war lange heiß ersehnt. Er ersetzt den altersschwachen Ford-Transit, der 2015 seine letzte Fahrt machte. Er war nach 24 Jahren Dienst in die Knie gegangen und nicht mehr zu reparieren. Gebraucht oder neu? Vor dieser Frage stand die 505 Mitglieder zählende DLRG-Ortsgruppe, die drittstärkste im Bezirk Heilbronn. „Gebraucht wäre ja wieder alt gewesen“, erzählte der Vorsitzende Ralf Nullmeier zum Entschluss, ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Eigenmittel, Spenden vieler Ilsfelder Bürgerinnen und Bürger, von Firmen und ein Zuschuss von der Gemeinde ermöglichten es schließlich, das 40 000 Euro teure Gefährt im Dezember 2016 zu bestellen. Nach der speziellen Ausrüstung wurde der Rettungswagen jetzt geliefert.
Nun sind die Ilsfelder wieder einsatzfähig für Rettungsfahrten mit bis zu neun Personen und Material. Vor allem aber können sie mit dem Auto das motorgetriebene Schlauchboot auf einem Anhänger zum Einsatzort ziehen. Es steht übrigens auch der Ilsfelder Feuerwehr zur Verfügung.
Neue Aufgaben Immer neue Aufgaben seien in den letzten Jahren auf die 1913 gegründete DLR zugekommen, berichtete der Vorsitzende des Bezirks Heilbronn, Peter Bartsch: Wasserrettung aus lebensbedrohlichen Situationen, Einsätze bei Überschwemmungen, Wachen in Freibädern, an Seen und Flüssen und Schwimmkurse gehören dazu. Auch bei Veranstaltungen wie dem Trollinger-Marathon oder „Flussgelaunt“ sind die Ilsfelder DLRGler gefragt. Außerdem hat die Ortsgruppe vor fünf Jahren noch den Stützpunkt Zabergäu aufgebaut, der an der Ehmetsklinge und im Hallenbad Brackenheim Dienst tut. Bartsch wünschte den Ilsfeldern „allzeit gute Fahrt, und kommt gut zurück“.
Musikalische Unterhaltung Mit einem dreifachen „Patschnass“ beendeten die Wasserretter ihre Fahrzeugtaufe. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr sorgte noch für musikalische Unterhaltung, ehe sich die Zugführer Heike und Ingo Krämer, Kassier Frank Sickinger und Ortsgruppen-Vize Hartmut Reichenbach mit ihren Gästen bei Grillwürsten und Kaffee und Kuchen in Fachgespräche vertieften.