Geselligkeit und gute Laune standen im Mittelpunkt des Kameradschaftsabends der Freiwilligen Feuerwehr Leingarten. Das Programm beinhaltete Ehrungen und Musik sowie eine Diaschau über die Liebesheirat zwischen den Gemeinden Schluchtern und Großgartach, die sich vor 35 Jahren zu Leingarten verbanden.
Den musikalischen Ton gab Uwe Nautscher an, der auf dem Keyboard mit schwungvollen Rhythmen für Stimmung sorgte. Der Kameradschaftsabend sei eine kleine Anerkennung für die geleistete Arbeit im abgelaufenen Jahr, sagte Kommandant André Göbl. Er bedankte sich auch bei den Feuerwehrfrauen im Hintergrund, ohne deren Unterstützung so manches nicht machbar wäre.
Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner bezeichnete die traditonsreiche Veranstaltung als freudigen Ausgleich für Entbehrungen, Übungen und Einsätze. Seit dem letzten Jahr sei vieles passiert: Unter anderem nannte der Rathauschef das vom Gemeinderat abgesegnete neue Feuerwehrkonzept und den Präventivunterricht durch die Hilfsorganisation in den Leingartener Kindergärten. Stolz ist er auf das bronzene Leistungsabzeichen, das eine Löschgruppe im Juni errang sowie auf die Jugendfeuerwehr. Steinbrenner sicherte den Floriansjüngern bestmögliche Unterstützung durch die Kommune zu und wünschte ihnen, dass sie unversehrt von ihren Einsätzen wieder zurückkommen.
Vier Feuerwehrleute wurden beim Kameradschaftsabend für 25 Jahre Lösch- und Rettungsdienst geehrt: die Oberlöschmeister Detlef Boese, Helmut Hoffmann und Bernd Zeyer, sowie der Kassier und Schriftführer Gotthold Treiber. Ein Vierteljahrhundert ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr könne überhaupt nicht angemessen gewürdigt werden, meinte Kommandant André Göbl, der den Jubilaren das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber und eine Urkunde überreichte. Von der Gemeinde gab es eine Uhr mit Gravur.
Detlef Boese war früher im in Mecklenburg-Vorpommern gelegenen Städtchen Greifswald bei der Feuerwehr aktiv. Nach seinem Umzug 2001 hat er sich der Leingartener Hilfsorganisation angeschlossen. Helmut Hoffmann und Bernd Zeyer traten mit 18 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr in der Heuchelberg-Gemeinde bei, der Vierte im Bunde, Gotthold Treiber, im Alter von 30 Jahren.
Mit seiner Diaschau Liebesheirat? ließ Karl Hoffmann die kommunalpolitischen Ereignisse des Gemeinde-Zusammenschlusses von Schluchtern und Großgartach noch einmal Revue passieren. Die Flurbereinigung, der gemeinsam entwickelte Bebauungsplan für die aneinander grenzenden Baugebiete Kiesberg und Augelbaum sowie der Bau eines Schulzentrums für die Kinder beider Gemeinden waren die Argumente für die Fusion. Doch auch viele Hindernisse waren aus dem Weg zu räumen, bis aus Schluchtern und Großgartach am 1. Januar 1970 schließlich Leingarten wurde. Im zweiten Teil seines Vortrages zeigte Karl Hoffmann einen Leingartener Vier-Jahreszeiten- Querschnitt im Jahr nach der Vereinigung. Keine Liebesheirat, aber eine gute Vernunftehe , lautete am Ende sein Fazit der seit dreieinhalb Jahrzehnten bestehenden Allianz.
(Foto: HSt)