Die Feuerwehr Heilbronn blickt auf nicht alltägliche Einsätze im vergangenen Jahr zurück
Von Redakteur Jürgen Kümmerle (Heilbronner Stimme)
HEILBRONN Bei Einsätzen der Feuerwehr geht es mitunter um Leben und Tod. Die Berufsfeuerwehr Heilbronn rückt aber auch zu allerlei kuriosen Einsätzen aus, wie Pressesprecher Jürgen Vogt mitteilt. Eine kleine Sammlung nicht alltäglicher Zwischenfälle aus dem Jahr 2023.
Schreie aus dem Motorraum
Als eine junge Frau mit ihrem Auto aus einer Tiefgarage in der Hasengasse in Heilbronn fahren wollte, hörte sie deutliche Schreie aus dem Motorraum. Die Feuerwehr stellte fest, dass eine Katze im Motorraum des Fahrzeugs eingeklemmt war. Das Tier war mit dem Kopf zwischen Querlenker und Stabilisatorenstange eingeklemmt. Die Feuerwehr hob das Auto im vorderen Bereich mittels Hebekissen und schraubte die Stabilisatorenstützen links und rechts am Federbein ab, erklärt Vogt. Die Katze blieb unverletzt.
Batterien sollten nicht in die Tüte
Ende Mai, kurz nach Mitternacht. Ein Bewohner nahm in der Bamberger Straße in Heilbronn-Frankenbach einen lauten Knall und Schmorgeruch im Eingangsbereich seines Hauses wahr und alarmierte die Feuerwehr. „Anfänglich konnte sich niemand erklären, wo dieser beißende Geruch herkam“, sagt Vogt. Nach intensiver Suche mit der Wärmebildkamera war die Ursache gefunden. In einem Schrank lag eine Tüte mit Batterien. Es kam zu einem Kurzschluss. Papier und ein Karton entzündeten sich. „Vorsicht bei der Lagerung von Batterien. Man glaubt es kaum, welche Gefahr von den kleinen Dingern ausgehen kann.“
Finger im Stuhl eingeklemmt
Es ist der Klassiker unter den kuriosen Einsätzen der Feuerwehr. Im Juli steckte eine Person auf dem Heilbronner Kiliansplatz mit dem kleinen Finger in einem Gitterstuhl fest. Sie konnte sich nicht mehr selbst befreien und wurde folglich den Gartenstuhl nicht mehr los. „Ein klarer Fall für die Feuerwehr. Zuerst gab es einen Eisbeutel zur Kühlung der Schwellung, bevor Teile des Gittergeflechts zur Befreiung des Fingers dran glauben mussten“, teilt Vogt mit. Der Stuhl war unbrauchbar, der Finger gerettet.
Feuerwehr verhindert Schaumparty
Der Komödiantenbrunnen auf dem Kiliansplatz in Heilbronn ist ein beliebtes Ziel vermeintlicher Spaßvögel. Im Juni und im August wurde der Brunnen Opfer eines Schaumangriffes. „Der oder die Unbekannten kippten Spülmittel, oder dem Geruch nach zu urteilen Duschgel, in das Wasser“, erklärt Vogt. Die Feuerwehr schüttete speziellen Entschäumer ins Wasser und verhinderte dadurch eine „Schaumparty“. Für spätere Wasseranalysen entnahm die Feuerwehr Proben.
Schaf ist zu breit um die Hüfte
Im August forderte die Tierrettung Unterland die Feuerwehr zur Unterstützung bei der Befreiung eines feststeckenden Schafes unterhalb des Wartberges an. Mit dem Spreizer des Rüstwagens und vereinten Kräften gelang es rasch, das Tier aus dem Zaun zu befreien. Anschließend wurde das Schaf unverletzt wieder in die Gesellschaft der restlichen Tiere entlassen, erklärt Vogt.
Mit dem Auto durch die Wand
Im Oktober wurde der Leitstelle ein Unfall in einer Heilbronner Tiefgarage gemeldet. Vor Ort hatte ein Fahrer mit seinem Auto die Garage auf einem eher ungewöhnlichen Weg verlassen wollen – nämlich durch die Wand. Entgegen der ersten Meldung waren keine Personen eingeklemmt. Auch für die Statik des Gebäudes bestand keine Gefahr. Wie es zu diesem Unfall kam, war Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.