Diese Spende hilft Leben retten: Ein 366.000-Euro-Geschenk der Meyer-Stiftung verbessert die Versorgung von extremen Frühchen und beatmeten Schwerstkranken in der Region. Ab Januar sollen die erste DRK-Mitarbeiter an der komplexen Technik geschult werden.
Für den DRK-Kreisverband ist es ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Einen Intensiv-Rettungswagen für den Transport besonders Patienten hat die Arnfried- und-Hannelore-Meyer-Stiftung dem Verband gestern offiziell übergeben. In dem Fahrzeug mit komplexer medizinischer Technik sollen vor allem winzige Frühgeborene, Intensiv-Patienten von der Kardiologie und Patienten, die Beatmungsgeräte benötigen, sicher transportiert werden können.
Als „ganz besonderen Tag für den Rettungsdienst und das DRK“ bezeichnete Kreisverbands-Vizepräsident Bernhard Steck die Übergabe. Bei einem Preis von 366 000 Euro wäre ein solcher Spezialtransporter aus dem normalen Budget nicht finanzierbar gewesen. Im Namen von DRK und den SLK-Kliniken dankte Steck Stifterin Hannelore Meyer. Ihr Mann, der in Heilbronn das Unternehmen Passat aufbaute und gewerbliche Wäschetrockner entwickelte, lebt nicht mehr.
Bisher musste der Rettungsdienst mit Zeitverlust externe Anbieter suchen
Mit dem Fahrzeug werde die medizinische Versorgung in der Region Heilbronn deutlich verbessert, sagte Steck. Es sei eine entscheidende Hilfe, um Menschenleben zu retten. Bisher musste der Rettungsdienst für solche Transporte private Firmen beauftragen - was teilweise Wartezeiten mit sich brachte. Jetzt soll der Wagen mit dem Heilbronner Kennzeichen an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sein. Sein Standort ist die DRK-Rettungswache am Gesundbrunnen. Kliniken, die angesteuert werden, sind beispielsweise herzchirurgische Zentren in Stuttgart und Heidelberg oder Fahrten von anderen Kliniken in die Neonatologie Heilbronn.
Doppelte Luftfederung schützt Frühgeborene, Hightech-Beatmungsgerät ist am Spezialtrage fest installiert
In einer großen Halle zeigte der Kreisverband die technische Ausstattung des neuen Gefährts. Markant ist eine Intensiv-Transporttrage, an der gleich Überwachungsmonitore und ein Hightech-Beatmungsgerät fest installiert sind. Ein Set aus Spritzpumpen hilft, den Kreislauf des Patienten zu stabilisieren. Ein Blutgasanalysegerät ist ebenfalls vorhanden. Stromversorgung an Bord garantiert den Stromfluss auch auf längeren Fahrten. Daneben steht ein Inkubator auf einer elektrohydraulischen Trage, ein Glaskasten mit Überwachungstechnik. Das Gehäuse hat einen besonderen Lärmschutz. Und durch eine doppelte Luft-Federung können empfindliche Frühchen darin sicher transportiert werden. Im Januar sollen DRK-Mitarbeiter auf dem neuen Spezialfahrzeug geschult werden, blickte Rettungsdienstleiter Markus Stahl voraus. Stahl verdeutlichte, dass es so ein kombiniertes Fahrzeug bisher noch nicht gebe. Softwareprobleme hatten die Produktion verzögert.
Dr. Hansjög Elzer, Leiter der Meyer-Stiftung, erläuterte, wie die Kontakte zum DRK zustande kamen und wie man sich für diese besondere Ausstattung entschied. Auch Stifterin Hannelore Meyer (93) aus Neudenau war beim Festakt dabei. Sie hofft, dass das Fahrzeug viele Menschenleben retten kann. Aber auch wenn es nur eines rette, „macht es sich schon bezahlt“.