Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Drei Jahre Haft für Brandstifter im Weingut

Neckarsulmvon Redaktion HSt

Der frühere Feuerwehrmann, der Anfang Juli die Gerätehalle des Neckarsulmer Weinguts Berthold in Flammen aufgehen ließ, bleibt im Gefängnis. Zu einer Jugendstrafe von drei Jahren Haft hat das Jugendschöffengericht den 18-Jährigen verurteilt.

Er hatte im Weingut einen Schaden von rund 720 000 Euro hinterlassen. Wenige Tage später versuchte er, in Neckarsulm eine weitere Halle anzuzünden. Es misslang. Zuvor hatte er in der Garage des Hauses, in dem er mit seiner Oma wohnte, gezündelt. Das Feuer hatte auf ein Vordach des Wohngebäudes übergegriffen, in dem Menschen schliefen.

Entschuldigt

Ein volles Geständnis legte der 18-Jährige nach Angaben von Richterin Katja Fritsche ab. Zudem habe er sich bei den Geschädigten entschuldigt. Der Grund für die Zündeleien: Es muss einen gewissen Wettbewerb unter jungen Feuerwehrmännern gegeben haben, wer die meisten Einsätze hat. Der 18-Jährige wollte an erster Stelle sein, wenn es zum Löschen geht. Dass er großen Schaden anrichtet, daran habe er nicht gedacht, sagte er aus.

Inzwischen ist er aus der Feuerwehr ausgetreten. Durch die theoretische Prüfung seiner Lehre war er vor der Brandstiftung im Weingut gefallen. Der Sachverständige habe eine Wiederholungsgefahr "nicht ausgeschlossen", so die Richterin. Aus ihrer Sicht ist es sinnvoll, wenn der 18-Jährige im Gefängnis eine Ausbildung macht. "Wir haben die Befürchtung, dass er in Freiheit dasitzt mit null Perspektiven." Man wisse nicht, ob er stabil genug sei oder "nicht wieder einen Fehler macht". Eine psychologische Betreuung soll in der Haft ermöglicht werden.

Horrormaske

Man werde das Urteil anfechten und "auf jeden Fall" in Berufung gehen, kündigt Verteidiger Christoph Wingerter an. Er verweist auf den Untergriesheimer Fall, bei dem ein junger Feuerwehrmann vor einem Jahr ebenfalls mehrfach Brände gelegt hatte und eine zweijährige Bewährungsstrafe bekommen habe. Wingerter: "Ich sehe da keinen Unterschied zu diesem Fall."

Am Weingut Berthold hatte der 18-Jährige übrigens eine Horrormaske aus Plastik angezündet. Die Flammen erfassten die Holzhalle. Ein Dieselfass hinter der Halle beschleunigte die Zerstörung.