Drehleitermaschinistenausbildung
Am Freitag, den 28.07. startete am Nachmittag die Ausbildung für Drehleitermaschinisten. Die Gruppe bestand aus Maschinisten für Löschfahrzeuge sowie Kameraden, welche die Drehleiter zwar nicht fahren dürfen, dafür aber die Korbbedienung können sollten.
Ausbilder Bernd Ossendorfer, genannt Ossi, welcher bereits zum vierten Mal diese Ausbildung in Bad Friedrichshall durchführte, wurde unterstützt von Michael Metan und Harry Steck. Die Ausbilder sind alle hauptberuflich bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart tätig, nebenberuflich vermitteln sie ihr Wissen an interessierte (freiwillige) Feuerwehrangehörige.
Zuerst wurden die Sicherheitseinrichtungen einer Drehleiter vorgestellt und die Besonderheiten unserer Riffaud-Leiter erläutert. Die Ausladungsgrenzen für die 1-, 2- bzw. 3-Mann-Korbbeladung wurden anhand von Pylonen aufgezeigt und jeder hatte die Möglichkeit, mit seiner eigenen Größe die Entfernungen in Schritten festzulegen. Diese Angaben sollten morgen noch entscheidend sein.
Doch zuerst wurde der Abbau des Korbes vom Leiterpark geübt. Eine nicht alltägliche Herausforderung, bei der voller Körpereinsatz gefragt war.
Im Anschluss kam auch die Theorie nicht zu kurz. Bei weit über 30 Grad auch in den Abendstunden konnte Ossi trotzdem die Aufmerksamkeit fesseln. Vielleicht tat auch die gespendete Grillwurst der Jugendfeuerwehr ihren Beitrag, die Teilnehmer bei Laune zu halten.
Die richtige Begriffsdefinition war ein wesentlicher Teil, schließlich sollen alle vom gleichen reden. Auch wie man die beste Aufstellposition der Drehleiter festlegt, wurde hier bereits angesprochen, ebenso wie man beim sogenannten fluchten vorgeht. Hier gilt es, an Hindernissen vorbei die richtige Flucht der Drehleiter zu bestimmen, so dass später die Leiter das Ziel ohne Berührung des Hindernisses erreicht.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein konnte noch so manche Feuerwehr-Anekdote ausgetauscht werden.
Am Samstagmorgen ging es nach einem gemeinsamen Frühstück dann an die Praxis. Auf dem Firmengelände der Südsalz AG wurden zuerst Trupps gebildet, welche aus Maschinist und Fahrzeugführer bestehen. Der Fahrzeugführer bekam vom Ausbilder den Anleiterpunkt genannt und musste daraufhin die Aufstellposition der Leiter bestimmen. Gut, wenn man sich noch an die Angaben vom Vorabend erinnerte und vielleicht mal eine Entfernung abschreiten konnte, um festzustellen, ob man hier überhaupt mit der gewünschten Anzahl an Personen im Korb herankommt. Der Maschinist, bzw. bei Teilnehmern ohne Führerschein ein Vertreter, stellte die Leiter an der gewünschten Position ab. Dann mussten noch die Abstützungen ausgefahren werden, um einen sicheren Stand zu gewährleisten. Vom Hauptbedienstand aus ist es nun seine Aufgabe, die Fahrbewegungen des Fahrzeugführers im Korb zu überwachen. Ein Hindernis ist schließlich mit der Leiter schnell berührt, wenn man sich nur auf die Anfahrt nach oben konzentriert. Nach dem sicheren Erreichen der Einsatzstelle mit dem Korb, übernahm der Maschinist die Rücknahme von unten. Jeder Übung folgte eine Manöverkritik, bei der die im Vorfeld von den zuschauenden Teilnehmern gebrachten Vorschläge überprüft wurden. So konnte jeder, auch ohne das Fahrzeug tatsächlich gesteuert zu haben, aus jeder Übungslage Erfahrungen sammeln.
Da trotz intensiver Übungen und ständig neuen Herausforderungen jeder nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten des Einsatzspektrums erfahren konnte, gilt es die Schlussworte der Ausbilder zu berücksichtigen. Diese Ausbildung ist wie ein Führerschein. Ihn nur zu besitzen heißt noch lange nicht, wirklich fahren zu können. Daher sollten sich die Teilnehmer auch in Zukunft nicht scheuen, bei jeder Möglichkeit mit der Drehleiter zu üben.
Ein herzlicher Dank geht von uns an die Ausbilder, welche ihre Sache wieder toll gemacht haben. Ein neuer Kurs für altgediente Drehleitermaschinisten ist bereits in Planung.