Eine Top-Ausrüstung, ein hoher Ausbildungsstand und ein motivierter Nachwuchs - das zeichnet die Feuerwehr Lauffen aus. Kommandant Heiner Schiefer hatte bei der Jahrestagung der Floriansjünger in der Lauffener Stadthalle mehrfach Grund zum Strahlen. Mit Kreisbrandmeister Uwe Vogel übergab Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger den Feuerwehrkameraden die neue, 610 000 Euro teure Drehleiter mit einer Rettungshöhe von 23 Metern. Sie ersetzt das 36 Jahre alte Vorgängerfahrzeug.
Waldenberger hob die intensive interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Wehren von Bad Rappenau und Lauffen hervor. Weil auch die Wehr im nordwestlichen Landkreis dieses Sonderfahrzeug benötigte, wurde gemeinsam beratschlagt, ausgeschrieben und schließlich an die Firma Iveco Magirus vergeben. Die Ersparnis für Lauffen, so Heiner Schiefer, liegt bei 10 000 Euro.
Engagiert Klaus-Peter Waldenberger stellte besonders das Engagement des Kreisbrandmeisters heraus, der für die Lauffener Anschaffung Landes- und Kreismittel loseiste: „Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 200 000 Euro.“ Die zwei Drehleitern sind die modernsten im Stadt- und Landkreis. Das Besondere ist der 3,50 Meter lange, um 75 Grad abwinkelbare Gelenkarm. Dieser verfügt zusätzlich über eine 1,20 Meter ausfahrbare Teleskopstufe. „Ein großer Vorteil bei Dachgauben und Traufen“, sagt Uwe Vogel. Dächer kann man jetzt besser zur Menschenrettung ansteuern.
Neun Drehleitern sind im Landkreis Heilbronn stationiert und zwar in Bad Rappenau, Eppingen, Lauffen, Brackenheim, Weinsberg, Obersulm, Möckmühl, Neckarsulm und Bad Friedrichshall. Uwe Vogel: „Auch die Drehleiter muss in der Hilfsfrist von zehn Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort ankommen.“ Das gelingt in den meisten Bereichen des Landkreises gut. Nachbesserungsbedarf sieht er im Raum Neuenstadt, Langenbrettach, Hardthausen und in Wüstenrot.
Bei seinem Jahresbericht erinnerte Heiner Schiefer an 56 Einsätze im vergangenen Jahr, insbesondere an die Überlandhilfen. So unterstützte Lauffen die Kameraden in Schwaigern beim Großbrand der Recyclingfirma Kurz und beim Brand auf der Golfanlage in Stetten sowie die Wehren im benachbarten Landkreis Ludwigsburg, als in Möglingen ein Kühllager in Rauch und Flammen aufging. Die Bombensuche in Lauffen habe gezeigt, dass die Rettungskräfte effektiv zusammenarbeiten.
Auffällig ist, dass die Zahl der Brände wieder zunimmt. Technische Hilfe und Löscheinsätze halten sich in Lauffen mittlerweile wieder die Waage. Das hatte auch der Güglinger Kommandant Bernd Neubauer bei seiner Hauptversammlung kürzlich festgestellt. Für Kreisbrandmeister Uwe Vogel ist das eine Folge dessen, dass die Energiedichte in den Häusern steigt. „Es gibt immer mehr Elektrogeräte in den Haushalten und zunehmend Standby-Schaltungen.“ Und auch die Gewerbeansiedlung mit entsprechender Brandlast nimmt weiter zu.
Verkehrsunfälle, insbesondere solche mit tödlichem Ausgang, nehmen aufgrund einer angepassten Fahrweise und des erhöhten Sicherheitsstandards hingegen ab. Mit ihren Kombifahrzeugen seien die Wehren im Landkreis aber für beide Einsatzarten gut aufgestellt.
Nachwuchs Schiefer lobte den hohen Ausbildungsstand seiner Kameraden. Der Kommandant hob auch die Nachwuchsarbeit hervor. Die 89 Angehörigen der aktiven Wehr haben jetzt acht neue Mitglieder aus der Jugendwehr gewinnen können. Drei weitere Zugänge kamen durch Zuzug, so dass die Lauffener Wehr nun 100 aktive Kameraden zählt. 17 Mann gehören der Altersabteilung an. Die bislang 23 Kopf starke Jugendwehr wird im Sommer neue Jugendliche werben, kündigte die stellvertretende Jugendleiterin Sandra Schaupp an.
Bild: Heiner Schiefer nahm von Uwe Vogel und Klaus-Peter Waldenberger (von links) symbolisch den Schlüssel für das 610 000 Euro teure Fahrzeug entgegen. (Foto: Andreas Veigel)