Die Hauptübung 2011 ging bei der Güglinger Feuerwehr am vergangenen Samstag realitätsnah über die Bühne. Waren in den vergangenen Jahren der engste Kreis der Führungskräfte ins \"Drehbuch\" eingebunden, hatte es diesmal der neu ins Amt gewählte stellvertretende Feuerwehrkommandant Andreas Conz anders gewollt: Erst beim Ausrücken erfuhren die 45 zur Übung angerückten Feuerwehrleute das Szenario. Lediglich der Kreuzband geschädigte Kommandant Bernd Neubauer war eingeweiht und in Zivil als Übungsbeobachter vor Ort.
Das Betriebsgelände von Weber-Hydraulik war für die Hauptübung zur Verfügung gestellt worden. Über die seit zehn Jahren installierte Brandmeldeanlage (BMA) wurde alarmiert, der Notruf über die Rettungsleitstelle Heilbronn an die Güglinger Wehr geleitet und die Einsatzkräfte per Funk sowie über die Sirenen zum Einsatzort gerufen. Die Werktore öffneten sich nach der Alarmierung automatisch. An der BMA konnten die Wehrmänner den Brandherd erkennen. Mit dem dort abgelegten Generalschlüssel verschafften sie sich Zugang zum angenommenen Einsatzort.
Helfer Sechs Minuten nach dem Notruf waren die ersten Fahrzeuge vor Ort. Die Helfer vom DRK Brackenheim waren 14 Minuten nach der Alarmierung mit zwei Einsatzfahrzeugen an der Übungsstelle. Gruppenführer wiesen die zum Schnellangriff eingeteilten Wehrmänner in den angenommenen Ernstfall ein. Alles wirkte professionell. Hektik war nicht angesagt.
Die Ausgangslage und die Aufgabenstellung lauteten: In der Galvanik-Abteilung entzündeten sich große Rollen Verpackungspapier. Zwei Mitarbeiter, die den Brand bemerkt hatten, scheiterten bei ihren Löschversuchen, seien durch den Rauch bewusstlos geworden und müssen im Gebäude gesucht und geborgen werden. Menschenrettung stand an erster Stelle, danach die Sicherung der Galvanik-Bäder und der Werkhalle, um zu verhindern, dass sich der Brand weiter ausbreitet.
Versorgung Atemschutztrupps rückten in die Werkhalle ein, fanden die Verletzten schnell, retteten sie und übergaben sie den DRK-Helfern zur weiteren Versorgung. Sechs Fahrzeuge mit ihren Besatzungen sorgten für das notwendige Löschwasser und bauten zusätzlich eine Schlauchleitung zur nahe gelegenen Zaber auf.
Besondere Beachtung musste bei diesem Übungseinsatz der Tatsache eingeräumt werden, dass man es in der Galvanik-Abteilung mit Gefahrgut zu tun hat. Werkseitig hatte sich Weber-Hydraulik darauf eingestellt und mit stählernen Schotten dafür gesorgt, dass bei eventuellen Schadensfällen Flüssigkeiten bis zu 230 Kubikmeter in der Halle gestaut und gesondert entsorgt werden können.
Bild: Eine recht anspruchsvolle Übung haben die Feuerwehrkräfte aus Güglingen, Frauenzimmern und Eibensbach am Wochenende absolviert. (Foto: Roland Baumann)