Zum ersten Mal wurde der Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Widdern nicht nur vor den versammelten Floriansjüngern, sondern auch im Gemeinderat vorgetragen.
Kommandant Wolfgang Schlägel begann seinen Jahresbericht in dem Gremium, dem er selbst viele Jahre angehörte, mit einer guten Nachricht: Die Gesamtstärke der Widderner Wehr liegt derzeit bei 92 Mitgliedern. Davon entfallen 34 auf die Abteilung Widdern und 23 auf Unterkessach. Erfreulich sei, so bekannte er stolz, dass 35 Jungen und Mädchen derzeit bei der Jugendfeuerwehr ausgebildet werden. Widdern habe damit die wohl größte Jugendwehr in der ganzen Gegend.
Nicht genug Ausgebildete hat die Widderner Feuerwehr im Bereich Atemschutz. Zwar gebe es 21 Männer und inzwischen auch Frauen, die die entsprechenden Lehrgänge absolviert hätten, doch das sei weitaus zu wenig. Der Kommandant machte deutlich, dass auf die Stadt deswegen noch einige Ausgaben zu kommen werden.
Geld wäre auch nötig, um die Situation desjenigen zu verbessern, der bei laufenden Einsätzen im Feuerwehrhaus bleiben muss, um von dort unter Umständen Maßnahmen anlaufen zu lassen. bdquo;Der Verantwortliche dort kann nicht einmal zwei Ordner auf einmal aufklappen, wenn er die Telefonkette durchmachen mussldquo;, klagte Wolfgang Schlägel.
Insgesamt jedoch zeigte sich der Kommandant, der gleichzeitig Abteilungskommandant von Widdern ist, zufrieden. Die Zusammenarbeit mit dem Unterkessacher Kommandant Erich Herrmann und dessen Stellvertreter Wolfgang Walch, sowie mit seinen Vertretern Heiko Burkhardt und Gerd Hespelt klappe vorbildlich.
Wie sehr sich die Aufgaben der Feuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt haben, zeigt die Bilanz der Widderner Wehr. Von 19 Alarmierungen im ablaufenden Jahr war nur ein Alarm wegen eines Brandeinsatzes. 13 Mal mussten die Floriansjünger zu so genannter bdquo;Technischer Hilfeldquo; ausrücken, davon allein acht Mal auf die Autobahn. 600 Einsatzstunden und 1000 Stunden für Übungen zeigen, dass einiges geleistet wurde.
Bürgermeister Michael Reinert war ehrlich. Er habe befürchtet, als der neue TLF angeschafft worden war, dass mancher bei den neuen Einsätzen Schwierigkeiten haben könnte. Genau das Gegenteil sei der Fall. Die Mannschaft sei vorbildlich und voll Motivation.
Ein Problem teilen die Jagsttäler sicherlich mit anderen ländlichen Gemeinden: Bei Tageseinsätzen wären nur wenige, vielleicht gar niemand am Einsatzort, wenn nicht die Bauhofarbeiter auch Feuerwehrleute wären. Wolfgang Schlägel betonte deshalb, dass im Interesse der Sicherheit der Stadt bei Personalentscheidungen dieser Faktor berücksichtigt werden müsse.
Foto: Widderns Gesamt-Kommandant Wolfgang Schlägel berichtete im Gemeinderat über seine Wehr. (Foto: Agentur Kochertal)