Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Die Wehr macht Druck: Mit 19 Pumpen zum Probefeuer

Eppingenvon Tobias Bumm, HSt

Wenn im Forst ein Brand ausbricht, dann ist das vor allem bei Nadelgehölz sehr gefährlich. Um im Falle eines Waldbrands gerüstet zu sein, probten die Freiwilligen Feuerwehren aus Eppingen und den Teilorten am Ottilienberg den Ernstfall.

Rund 100 Männer waren aktiv, weitere 50 auf Abruf an der Großübung beteiligt. Sogar die Luftüberwachung aus Karlsruhe war mit von der Partie. Sie alle probten für einen Fall, der hoffentlich nie eintritt. Mit einem Überwachungsflugzeug kreisten die Piloten über dem Waldgebiet am Richtweg. Sie setzten einen fingierten Funkspruch nach Eppingen ab, der die Kräfte zu einem imaginären Brand führte.

„Von oben sieht das alles so einfach aus, wenn man dann aber im Wald steht, dann sieht man den Rauch oft gar nicht mehr und weiß nicht, wo man hin muss“, so Harald Zeyer, stellvertretender Kreisbrandmeister und Stadtkommandant aus Brackenheim. Er war als unabhängiger Beobachter gekommen, um seinem Eppinger Kollegen Reinhard Frank und Einsatzleiter Martin Kuhmann zur Seite zu stehen und sie auf mögliche Ungereimtheiten hinzuweisen. „Das Wichtige ist nicht die Schnelligkeit, sondern die Koordination“, betonte Frank, „damit die einzelnen Feuerwehren wissen, was sie zu tun haben, und wir uns nicht im Wege herumstehen.“ Damit dies nicht geschah, liefen bei Kuhmann im Einsatzfahrzeug alle Funkfäden zusammen. Eine Gruppe sorgte für Wassernachschub, zwei weitere für die Brandlöschung. Die drei wissen nicht viel voneinander. Es ist Kuhmanns Aufgabe, sie mit ihren sechs Löschfahrzeugen aufeinander abzustimmen. Größtes Problem ist der Höhenunterschied von 105 Metern. Diesen hat das Wasser vom Jägersee zum Brandort zurückzulegen.

Dafür wurden eigens 1000 Meter Schlauch und 19 Pumpen installiert. „Bei so einem langen Weg würde das Wasser an Druck verlieren, deshalb pumpen wir es immer weiter“, erklärte Frank. Die eifrigen Feuerwehrleute wie Günter Schönborn und Matthias Löbe hatten alle Hände voll zu tun, den Anweisungen der Einsatzleitung zu folgen und gleichzeitig noch darauf zu achten, dass auch Wasser nachkommt. Der eine Nachschubweg ist der Hydrant am Sportplatz, der andere der Jägersee. Bei letzterem wird das Wasser mit sechs Güllefässern auf den Ottilienberg gekarrt. Das dortige Becken beinhaltet 100 000 Liter, wird aber schnell leer, wenn es wirklich mal brennt. Damit dann nicht die Wasserversorgung in Eppingen knapp wird, müssen alle Verwaltungsebenen zusammenarbeiten und die Feuerwehrleute mit dem Nachschub aus dem Jägersee klarkommen. Sogar die Sirenen erschallten am Übungstag, damit jeder den Einsatz so ernst nahm, als ginge es um den Fortbestand des kostbaren Stadtwaldes.

Voll konzentriert gingen sie zu Werke und versuchten, ihre Arbeit zu optimieren. Dass sie im Ernstfall nicht alleine sind, bestätigte Zeyer: „Wenn es mal richtig böse brennen sollte, sind Güglingen und Brackenheim zur Stelle und wir werden gemeinsam den Brand bekämpfen.“

Foto: Tobias Bumm