Die Standortfrage für das neue Feuerwehrhaus ist geklärt
Es soll auf einem 7400 Quadratmeter großen Areal neben dem bestehenden Gebäude entstehen
Bad Rappenau. Schon seit Längerem ist der Neubau einer Wache für die Freiwillige Feuerwehr in der Kernstadt ein heiß diskutiertes Thema. Vor allem die Standortfrage stand häufig im Mittelpunkt. Nun scheint diese aber geklärt. Auf einem rund 7400 Meter großen Areal neben dem bestehenden Gerätehaus in der Raiffeisenstraße soll das neue Herz der kurstädtischen Wehr entstehen. In einer nicht-öffentlichen Sitzung hat sich der Gemeinderat mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung für die Übernahme der Anwesen in der Raiffeisenstraße 10/1 und 12 im Erbbaurecht ausgesprochen. Dieses soll vom Besitzer für 99 Jahre eingeräumt werden. Als jährlicher Erbbauzins werden 40.000 Euro fällig. Doch in trockenen Tüchern ist das ganze Vorhaben noch nicht. Wie Oberbürgermeister Sebastian Frei im Gespräch mit der RNZ betont, steht der Notartermin noch aus.
Nachdem der Vertrag unterzeichnet ist, muss die Stadt die Gespräche mit den Bestandsmietern aufnehmen und ihnen Angebote zur Umsiedlung unterbreiten. Denn auf dem vorgesehenen Areal befinden sich unter anderem ein Autohändler und die Zentrale eines Getränkemarkts.
Nichtsdestotrotz freut sich der Rathauschef, nun einen Standort gefunden zu haben, der sowohl technisch als auch städtebaulich Sinn ergebe. Auch die Feuerwehr kann mit dem künftigen Standort in unmittelbarer Nähe zur bisherigen Liegenschaft gut leben, erklärt Kommandant Felix Mann auf Nachfrage. Zwar gebe es in der Theorie Standorte, an denen die Einsatz- und Ausrückezeit noch besser wären: „Aber dann befinden wir uns auf einem Kreisverkehr oder einer bebauten Fläche.“ Daher sei das nun gefundene Areal „die beste Lösung“.
Bei der Suche wurde die Feuerwehr miteinbezogen, sagt Mann. So haben die Brandbekämpfer vorgeschlagene Flächen bewertet. Für Mann ist die geklärte Standortfrage ein „Meilenstein“. Er wisse zwar auch, dass das ganze Vorhaben noch einige Zeit für die Planung benötigt und es „nicht billig“ wird, jedoch ist es für ihn „ein Bekenntnis zur Feuerwehr, dass sich die Stadtverwaltung der Probleme annimmt“.
Damit spielt der Feuerwehrkommandant auf das Bestandsgebäude an, das in die Jahre gekommen ist und den gestiegenen Anforderungen nicht mehr entspricht. „Es gibt viele Faktoren, die auf einen Neubau drängen.“ So gebe es beispielsweise nicht genügend Unterrichtsräume, keine getrennten Umkleiden und generelle Umstände, die nicht zur Einhaltung der Arbeitsstättenverordnung beitragen würden, von Stellplatzproblemen in der Fahrzeughalle ganz zu schweigen. Und auch einen Jugendraum gibt es bisher nicht. Das soll sich im Neubau unbedingt ändern, aber auch den erwachsenen Wehrleuten wolle man ein „attraktives Haus bieten“. Denn das Hobby Feuerwehr solle auch Spaß machen.
Wie das künftige Feuerwehrhaus genau aussehen und vor allem, was es voraussichtlich kosten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen. Zusammen mit einem Sachverständigen erarbeitet die Feuerwehr momentan einen Bedarfsplan, der als Grundlage für die Ausgestaltung und anschließend auch für die Kostenplanung dienen soll. „Wir müssen das noch durchfinanzieren. Bisher gibt es keine Größenordnung“, erklärt OB Frei. Und eine Aussage über den Zeitpunkt der Fertigstellung zu treffen, sei unseriös.
Kommandant Mann ist „sehr glücklich und positiv gestimmt“, dass das Thema offenbar nicht auf „die ganz lange Bank geschoben wird. Wenn die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Gemeinderat und Stadtverwaltung weiterhin so gut funktioniert, bin ich zuversichtlich. Hier wird für das Ehrenamt ein richtiger Mehrwert erreicht“.
Möglich ist auch, dass das Areal nicht nur mit einem Feuerwehrgerätehaus bebaut wird. Nach RNZ-Informationen sollen auch Wohnungen für Wehrleute entstehen. „Das ist denkbar. Dafür braucht’s aber ein gutes Konzept“, sagt Frei, der zugleich betont: „Unser primäres Ziel ist ein funktionierendes Feuerwehrhaus.“
Abgerissen werden soll das bisherige Feuerwehrhaus im Übrigen nicht. Geplant ist, dass der Bauhof die frei werdenden Flächen übernimmt.