Auch im vergangenen Jahr war die Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg ein Garant für erfolgreiche und effektive Polizeiarbeit.
Die folgende Einsatzbilanz spricht für sich: So konnten im Jahr 2019 bei Sucheinsätzen nach vermissten Personen 57 Menschen lebend gefunden werden (2018: 75) Bei Personen- und Fahrzeugfahndungen kann die Staffel insgesamt 38 Erfolge vermelden (2018: 46). Der Polizeihubschrauber wird häufig auch eingesetzt, um vermutlich nicht relevante bzw. schwer zugängliche Fahndungsgebiete definitiv ausschließen zu können. Dadurch können die Polizeikräfte am Boden deutlich effektiver und ressourcenschonender eingesetzt werden. Im vergangenen Jahr flog die Staffel insgesamt 2402 Einsätze. Die Zahl der Flugstunden betrug hierbei ca. 3257 Stunden (2018 ca. 3248 Flugstunden). Bemerkenswert ist insbesondere die gestiegene Zahl der Nachteinsätze, die die Besatzungen vor ganz besondere psychische und physische Herausforderungen stellen. Hierbei kommt eine Bildverstärkerbrille zum Einsatz. Diese wird durch die Pilotinnen und Piloten
zusätzlich am Helm befestigt. Im vergangenen Jahr wurden 842 Nachteinsätze geflogen (2018: 777). Die hohe Leistungsfähigkeit der eingebauten Kamera- und Wärmebildtechnik - insbesondere bei Nachteinsätzen - führte u. a. zu diesem Anstieg.
Die Polizeihubschrauberstaffel ist eine Organisationseinheit des Polizeipräsidiums Einsatz, das in Göppingen angesiedelt ist. Der Sitz der Staffel ist am Landesflughafen in Stuttgart. Dort stehen fünf Maschinen. Zudem gibt es eine Außenstelle auf dem Flughafen Karlsruhe /Baden-Baden, bei der ein weiterer Polizeihubschrauber stationiert ist. Die Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg fliegt ihre Einsätze im Rahmen eines 24-h-Schichtbetriebs. Dabei unterstützt sie unter anderem die Polizeikräfte am Boden bei den Aufgaben, bei denen Hilfe aus der Luft einen optimalen oder schnellen Einsatzerfolg verspricht.
Die Hubschrauberstaffel hat ein breites Einsatzspektrum. Neben Personensuchen, Fahndungen nach Straftätern, Gewässerüberwachungsflügen, verkehrspolizeilichen Einsätzen und Flügen bei Großveranstaltungen zur Bildübertragung, unterstützen die Pilotinnen und Piloten die Spezialeinheiten des Landes bei ihren Einsätzen. Ebenso haben die fliegenden Polizistinnen und Polizisten ein Augenmerk auf Umweltverstöße und helfen aus der Luft bei der Aufklärung großer
Schadensereignisse. Zudem ist die Staffel in der Lage, Einsätze mit einer Rettungswinde zu fliegen und so die Bergwachten im Land bei der Rettung verunglückter Personen in schwer zugänglichem Gelände zu unterstützen.
Als Besonderheit unterhält die Polizeihubschrauberstaffel einen luftfahrttechnischen Betrieb, der vom Luftfahrtbundesamt zertifiziert wurde. Somit ist es möglich einen Großteil aller erforderlichen und vorgeschriebenen Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Hubschraubern selbst durchzuführen.
In diesem Zusammenhang appellieren Polizeipräsident Ralph Papcke und der Leiter der Hubschrauberstaffel, Leitender Polizeidirektor Michael Bantle, an das Verständnis der Bevölkerung für nächtliche Flugbewegungen: „Flüge des Polizeihubschraubers in der Nacht sind stets von höchster Dringlichkeit und stehen in den meisten Fällen im Zusammenhang mit der Suche nach vermissten Menschen oder der Fahndung nach flüchtigen Straftätern. Die Rettung von
Menschenleben oder die Festnahme von Straftätern hat oberste Priorität. Unter Umständen zählt jede Minute. Wir tun aber alles, um dabei die Beeinträchtigungen durch Fluglärm so gering wie möglich zu halten“.
Das Fluggerät - die H 145 von Airbus Helicpoters Triebwerke: 2 x Turbomeca Arriel 2E mit jeweils 575 kW Höchstgeschwindigkeit: ca. 280 km/h, Reisegeschwindigkeit: ca. 250 km/h max. Reichweite: ca. 670 km max. Abfluggewicht: 3.650 kg Länge über alles: 13,63 m Breite: 2,45 m Höhe: 3,45 m Hauptrotordurchmesser: 11,00 m