Fast 60 Feuerwehrleute haben am Samstagmorgen in Ilsfeld verhindert, dass Flammen von einer brennenden Scheune auf benachbarte Wohngebäude übergreifen konnten. Der Schaden beträgt rund 150 000 Euro, die Brandursache ist noch unklar. Eine Person erlitt Rauchverletzungen.
Samstag, kurz nach 9 Uhr: Aus dem Dach einer Scheune in der Nordstraße schlagen Flammen. Anwohner verständigen sofort die Feuerwehr.
Wenig später ist die Wehr aus Ilsfeld mit 40 Aktiven und fünf Fahrzeugen vor Ort. Aus Heilbronn kommen 17 Mann mit drei Fahrzeugen zu Hilfe.
Darunter eine Drehleiter. Nachdem die Wasserversorgung aufgebaut ist, beginnen die Männer mit den Löscharbeiten.
Am Boden und in der Luft. Zwei Feuerwehrleute aus Heilbronn - sie haben wegen des aufsteigenden giftigen Rauchs Atemschutz angelegt - spritzen durch den brennenden Dachstuhl auf den Brandherd.
Die größte Sorge der Feuerwehr gilt benachbarten Gebäuden. Die Scheune ist an ein, nach Polizeiangaben leerstehendes Gebäude angebaut. Auf dieses greift das Feuer aber ebensowenig über wie auf das Haus der Nachbarn.
"Die Flammen waren dort nur einen Meter von den Fenstern entfernt ", erklärt der Ilsfelder Kommandant Günter Lauterwasser. Die Fenster dort seien zersprungen, Rolladenkästen geschmolzen.
Dutzende Ilsfelder verfolgen, wie Flamme um Flamme von den Wassermassen gelöscht wird. "Erst gestern haben ich meinem Sohn ein Feuerwehr-Buch gekauft", meint ein Vater. Und nun sitzt der Nachwuchs auf der Schulter und beobachtet die Praxis.
Nach einer halben Stunde haben die Wehren den Brand unter Kontrolle. Beißender Qualm wabbert durch die Straße.
Über der brennenden Scheune verlaufen Stromkabel. Diese hielten der Hitze nicht stand und schmolzen ab. Nachdem die Brand gelöscht ist, beginnt ein Techniker der SÜWG auf der Drehleiter sofort mit der Reparatur. Einige Haushalte mussten zuvor von der Stromversorgung getrennt werden.
Ein Bagger rollt langsam zur ausgebrannten Scheune, während Feuerwehrmänner mit schweren Motorsägen Dachbalken um Dachbalken zerschneiden. "Wir reißen sie ab", erläutert Lauterwasser. Grund: Die Reste des Gebäudes sind stark einsturzgefährdet.
Bürgermeister Thomas Knödler ist erleichtert, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Von Helfenberg aus sah seine Frau die Rauchwolken über Ilsfeld aufsteigen.
Polizei und Feuerwehr schätzen den Schaden auf insgesamt 150 000 Euro. Die Kriminalpolizei Heilbronn wird untersuchen, wie der Brand entstanden ist.