Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür feierte die Neuenstadter Feuerwehr die Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses im Ortsteil Stein. Über 1,2 Millionen Euro waren für das Haus der Floriansjünger veranschlagt.
Neuenstadts Bürgermeister Norbert Heuser zeigte sich optimistisch, dass „die eingeplanten 1,2 Millionen Euro nicht in Anspruch genommen werden müssen“. Architektin Priska Dillenberg-Bauer erklärte, dass die reinen Baukosten für dieses Feuerwehrhaus, das allen derzeitigen technischen Ansprüchen standhalte, zu Beginn auf 945 000 Euro geschätzt wurden. Sie rechne mit 80 000 bis 100 000 Euro weniger.
Groß war bei allen die Freude, dass mit dieser Einweihung die Fusion der beiden ehemaligen Abteilungen Kochertürn und Stein offiziell wurde. Der ehemalige Kochertürner Abteilungskommandant und jetzige Stellvertreter der Abteilung III, Dieter Wollensack, erklärte die Zusammenlegung. Früher sei durch Landwirte die Tagespräsenz gewährleistet worden. Die Vollerwerbsbauern seien jedoch rar geworden, bei jetzt 45 Aktiven in einer Abteilung sei die Tagespräsenz gewährleistet.
Auch Landrat Klaus Czernuska lobte den Schritt zur Fusion. Dieser zeige ihm, dass „wir in beiden Stadtteilen Feuerwehrleute haben, die nicht nur engagiert bei der Sache sind, sondern die auch einen klaren Blick für die Realität haben“.
Norbert Heuser machte einen kleinen Rückblick, in dem deutlich wurde, dass sein Vorgänger Rolf Bernauer diesen Neubau in die Wege geleitet hatte. Gesamtkommandant Rudolf Schuster erklärte, warum es etwas länger gedauert habe bis zur Fertigstellung. Die Vergrößerung des Feuerwehrhauses in der Kernstadt wurde vorgezogen, was damals zu Unstimmigkeiten zwischen den Abteilungen geführt hat.
Dr. Bernhard Lasotta sprach auch im Namen seines ebenfalls anwesenden Landtagskollegen Reinhold Gall, als er sagte: „Sie können stolz und zufrieden sein, was sie gemeinsam geschaffen haben.“ Er nannte das neue Gebäude „keinen Luxus, sondern eine Notwendigkeit“. Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann meinte, die Wehr habe sich eine Einrichtung geschaffen, die zukunftsweisend sei. Ortsvorsteher Hermann Belz freute sich, dass nun das Provisorium für die Wehrleute in Stein ein Ende habe.
Abteilungskommandant Lothar Vogt hatte eine Überraschung: Sein Vater Egon Vogt, heute 76 Jahre alt, fuhr in den 40er Jahren auf dem Fahrrad mit der Alarmtute durch Stein, wenn es Alarm gab. Damals gab es eine Frauenlöschgruppe, weil nicht mehr viele Männer da waren. Fünf dieser Damen schoben am Festabend einen historischen Schlauchwagen unter begeistertem Beifall der Gäste in die Halle.