So vieles ist jetzt bequemer und lässt sich schneller koordinieren bei den rund 40 Feuerwehrleuten aus Wüstenrot, Neuhütten und Finsterrot. Die Türen für die herein eilenden Männer und Frauen öffnen sich automatisch. Während sie sich umziehen, hören sie über Lautsprecher den Einsatzbefehl. Nur einige der Vorteile des neuen Magazins in Weihenbronn.
„Von der Technik her haben wir eine Epoche übersprungen“, sagt Wüstenrots Gesamtkommandant Uli Stettner zur modernen Einsatzstelle, vergleicht er sie mit den bisherigen, bescheidenen Magazinen. Seit 8. April ist die Hälfte der sechs Abteilungen der Gesamtgemeinde zentral untergebracht.
„Toll“ findet auch Finsterrots Abteilungs-Kommandant Rainer Dietrich das rund zwei Millionen Euro teure Feuerwehr-Gerätehaus, kommt er doch mit seiner Truppe aus „einer provisorisch umgebauten Garage“. Die Umstellung sei schon schwierig, gibt er zu und zeigt auf die Kommandozentrale mit vielen Knöpfen, Displays, Telefonen, PC. . . Die jüngeren Feuerwehrleute seien mit der Technik groß geworden. „Sie können das aus dem Effeff.“ Aber mit einer positiven Einstellung sei die Eingewöhnung leichter, ist der 55-Jährige überzeugt. Viele gemeinsame Übungen der Wüstenroter, Neuhüttener und Finsterroter seien in der Anfangszeit notwendig - statt einmal im Monat jetzt zwei Mal.
An diesem Abend ist an Proben nicht zu denken, die Feuerwehrleute rücken zu den ersten Einsätzen vom neuen Magazin aus aus: Bei einem Verkehrsunfall müssen sie eine Ölspur beseitigen, in einem Keller Wasser abpumpen.
Andreas Reh kommuniziert am Kommandotisch mit der Feuerwehrleitstelle in Heilbronn. „Die Einsatzleitstelle bleibt besetzt bis die Fahrzeuge zurück sind“, erklärt Kommandant Stettner. „Die beiden Arbeitsplätze sind so gestaltet, dass die Grundfunktionen jeder bedienen kann“, versichert er angesichts des gut bestückten Schaltpults. Per Knopfdruck kann die Sirene ausgelöst, können die Feuerwehrleute über den Meldeempfänger alarmiert werden. Alle Funkgeräte sind mit einem Fingerdruck zuschaltbar. Durch die Alarmsteuerung entriegeln sich Türen, öffnen sich die Tore, gehen Lüftung und Abgasabsauger an den Einsatzwagen an. Vom zweiten Arbeitsplatz lässt sich die Haustechnik kontrollieren. Auf einem Display werden die Bewegungen der Fahrzeuge registriert. Neu ist auch das Dokumentationsgerät, das den Sprechfunk aufzeichnet.
Nicht nur die moderne Technik bietet Vorteile, auch die Räumlichkeiten. Alle sechs Fahrzeuge sind nun zentral untergebracht, können im Winter in der Waschhalle vom Salz befreit werden. Die Garagen sind beheizbar, denkt Stettner an die kalten, alten Magazine zurück. Pumpen frieren nicht mehr ein. Es gibt eine kleine Werkstatt, eine Stiefelwaschanlage und Duschen. Noch fehlt der 16 Meter hohe Übungsturm, mit dem Einsätze an höheren Gebäuden und in Treppenhäusern realitätsnah geübt werden.
Die rund 50-köpfige Jugendfeuerwehr hat im Obergeschoss des Gerätehauses ihr Domizil bezogen. Dort haben auch die Aktiven einen großen Schulungsraum.
Ein weiterer Vorteil des neuen Standorts: Die DRK-Ortsgruppe Wüstenrot ist nur durch eine Tür getrennt. Das ermögliche einen besseren Kontakt und mehr gemeinsame Übungen, sagt Stettner.
Info: Das neue Feuerwehrmagazin kann die Bevölkerung bei der Einweihung mit „Tag der offenen Tür“ am 11./12. Juni besichtigen.
Fotos: Sabine Friedrich
1 -Feuerwehr-Chef Uli Stettner bedient die moderne Kommandozentrale im neuen Magazin.
2 - „Rot ist fein“ gefallen dem Finsterroter Abteilungskommandanten Rainer Dietrich auch die
Spinde