Der Erhalt der Feuerwehrabteilung Cleversulzbach innerhalb der Gesamtfeuerwehr Neuenstadt ist gesichert. Die gezielte Ansprache von Jugendlichen hat dazu geführt, dass die Anzahl der Aktiven auf 21 gestiegen ist - was unter anderem die Voraussetzung für das dauerhafte Fortbestehen der Abteilung war.
Hinzu kommt, dass der Trend im Feuerwehrwesen im Einzelfall weg von der Zentralisierung und zurück zu den einsatznahen Einheiten geht. Wann ist eine Abteilung zu erhalten, wann kann man darauf verzichten? Laut Kreisbrandmeister Uwe Vogel gibt es für die Beurteilung dieser Frage die offiziellen Richtlinien über die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr.
Diese gehen davon aus, dass ein Verletzter nur innerhalb von 17 Minuten wiederbelebt werden kann. Somit ist die Entfernung zwischen dem Feuerwehrhaus in Neuenstadt und Cleversulzbach zu weit, um nach Abzug von Melde-, Gesprächs- und Ortungszeiten rechtzeitig retten zu können. „Das ist ein Punkt, der klar für den Erhalt von Cleversulzbach spricht“, sagte Vogel vor dem Gemeinderat.
Da die Stadt Neuenstadt Träger der Feuerwehr ist, hat dieses Gremium das letzte Wort, wenn es um die Existenzfrage geht. Einstimmig plädierte auch der Gemeinderat für den Erhalt und stimmte entsprechend ab. Applaus begleitete die Entscheidung der Neuenstädter Bürgervertreter.
Nicht zuletzt freute sich auch Eberhard Schepperle, Stadtrat aus Bürg, darüber: „Endlich hat man kapiert, was man in Bürg kaputtgemacht hat?. Vor zehn Jahren wurde die Abteilung in Bürg geschlossen und sämtliche Feuerwehrleute traten aus der Wehr aus.
Nach so viel Einigkeit war's dem Bürgermeister nach einem Wortspiel: “Wer A sagt muss auch B sagen„. So moderierte er den nächsten Tagesordnungspunkt an. Dabei ging es um den Umbau der Räume für die selbstständige Feuerwehrabteilung Cleversulzbach. Hierzu hatte Architekt Alexander Rüdele schon einen Vorentwurf gemacht. Kreisbrandmeister Uwe Vogel stellte Zuschüsse in Aussicht. “Pro Quadratmeter neu geschaffener Fläche gibt es 250 Euro„, sagte er.
Neu geschaffen werden im bisherigen Feuerwehrmagazin in der Cleversulzbacher Kelter Umkleideräume und ein Schulungs- und Aufenthaltsraum. Die Kostenschätzung des Architekten liegt bei 107 000 Euro.
Nach der Ausmusterung des 35 Jahre alten Feuerwehrfahrzeuges wird das modernere TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser) der Abteilung Kochertürn/Stein nach Cleversulzbach umgesetzt.
Foto: Die Cleversulzbacher Feuerwehr hat wieder eine Perspektive: Sie bleibt als selbstständige Abteilung der Feuerwehr Neuenstadt erhalten, die Räume in der Kelter werden ausgebaut. (Foto: Waltraud Langer)