Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Die Einsätze sind nicht weniger geworden

Bad Rappenauvon Thomas Senger HSt

Eine überaus harmonische Jahresversammlung hielt die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau am Freitagabend in der Sporthalle in Babstadt ab. Die Formalia waren rasch abgearbeitet: einstimmige Entlastungen für Kommandant, Kassenführer und Ausschuss.

120 Einsätze hatte die Gesamtwehr Bad Rappenau im Jahr 2004 zu absolvieren - genauso viele wie im Vorjahr. Die Zahl der Löscheinsätze ging von 53 auf 47 zurück. 15 Fehlalarme (203: 18) sowie drei böswillige Alarme (2003: 2) wurden ausgelöst. 28 Kleinbrände (2003: 27), einen Großbrand (2003: 1), und einen Mittelbrand (2003: 5) galt es zu löschen. Gestiegen von 67 auf 73 ist die Zahl der technischen Hilfeleistungen, sie machen somit mittlerweile deutlich mehr als die Hälfte der Einsätze aus.

Zählen die vermeintlich ertrinkenden Entenküken im Kursee zu den unnötigen und lustigen Einsätzen, so hatten die Abteilungswehren auch ernste Aufgaben zu bewältigen: ein Schwelbrand in Babstadt, umgestürzte Bäume in Bonfeld im Januar. Ein Paraglider, der im März in Heinsheim aus einem Baum gerettet werden musste. Ein Flächenbrand am 1. April auf dem Spielplatz in Zimmerhof. Der Überschlag eines Pkw auf der B 39 bei Fürfeld. Ein Dachstuhlbrand im Juli in Treschklingen, Straßenüberflutung im August in Obergimpern.

Als besonders belastend erwiesen sich Unglücksfälle, bei denen Todesopfer zu beklagen waren. So am 11. Juni, nachdem ein Mensch an der Bahnlinie zwischen Rappenau und Hohenstadt von einem Zug überfahren wurde, und insbesondere die Aufgaben auf der Autobahn. Seit dem 15. März ist die Feuerwehr Bad Rappenau für sämtliche Einsätze zwischen den Auffahrten Fürfeld und Sinsheim-Steinsfurt in Fahrtrichtung Mannheim zuständig. Den Abschnitt in der Gegenrichtung betreut die Sinsheimer Feuerwehr. Zu zwölf Einsätzen wurden die Rappenauer in dieser Zeit auf die Autobahn gerufen, darunter sieben Unfälle, bei denen insgesamt drei Menschen starben.

432 Mitglieder zählen alle Abteilungen zusammen, hinzu kommen die 33 Mitglieder des Musikzuges Heinsheim. Unter den 262 Aktiven sind 19 Frauen, fast die Hälfte kommt aus Wollenberg, nämlich neun. In den Altersabteilungen sind 90 Männer. Die Jugendwehren umfassen insgesamt 80 Mitglieder, darunter 16 Mädchen. „Ein sehr guter Personalstand“, lobte Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen. Er freut sich auch über die gute Jugendarbeit und den hohen Anteil an Frauen und Mädchen. Die Materialausstattung sei auf einem „ganz gutem Stand“. Das Stadtoberhaupt verband seine Anerkennung mit dem Dank für die Vorbereitung und Mitwirkung an den zahlreichen Ernstfällen: „Das ist längst nicht selbstverständlich, dass sich Menschen so einsetzen. Das verdient alle Hochachtung.“

Das vergangene Jahr stand auch wieder im Zeichen der Fortbildung, wie Gesamtkommandant Wilhelm Bödinger ausführte. 18 Feuerwehrleute absolvierten erfolgreich die Ausbildung zum Truppmann. 16 wurden im Bereich der einfachen technischen Hilfeleistung geschult. Die Jugendfeuerwehr bot im vergangenen Jahr einen bunten Reigen an Aktivitäten. Besonders öffentlichkeitswirksam war die Präsentation unter dem Motto „Fun im Bad“ am 24. Juli. In diesem Jahr feiert die Jugendfeuerwehr in Treschklingen ihr 25-jähriges Bestehen am 23. Juli. Auf bereits 125 Jahre blickte die Abteilung Bonfeld im vergangenen Jahr zurück. Höhepunkte waren die Leistungsprüfungen des Landkreises sowie die Feierlichkeiten am 3. und 4. Juli.