Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Die Bedeutung der Normungsarbeit im Feuerwehrwesen aus Sicht des Innenministeriums

von Medienteam KFV Heilbronn

Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen. Dieses Jubiläum gibt Anlass, die Normungsarbeit im Feuerwehrwesen zu beleuchten.

Normen sind in unseren Industrieländern nicht mehr wegzudenken. Sie stellen Regeln der Technik dar und dienen der Vereinheitlichung eines Produktes, eines Systems oder eines Verfahrens. Mit dieser Vereinheitlichung werden vor allem Kompatibilität, Sicherung der Qualität, Wirtschaftlichkeit und Rechtssicherheit gewährleistet. Die standardisierten Anforde-
rungsbeschreibungen ermöglichen in vielen Fällen erst eine effektive und effiziente Verständigung zwischen Nutzer und Anbieter. Durch die Mitarbeit von Feuerwehrangehörigen in den Normengremien (Vertreter der öffentlichen Hand) kann erreicht werden, dass die Akzeptanz für die Industrieprodukte im Feuerwehrbereich erhöht wird.

Der Beschaffung normgerechter Ausstattung liegt das Gebot der Wirtschaftlichkeit zu Grunde. Nicht zuletzt deshalb können finanzielle Zuwendungen des Landes für kommunale Beschaffungen nach der Verwaltungsvorschrift über die Zuwendungen im Feuerwehrwesen (VwV-Z-Feu) gewährt werden. Gleichzeitig wird über das Zuwendungsverfahren ein landesweiter Standard geschaffen, der die Zusammenarbeit mehrerer Gemeindefeuerwehren an Einsatzstellen nach einheitlichen technisch-taktischen Grundsätzen ermöglicht und darüber hinaus für die Ausbildung im Feuerwehrbereich eine unersetzliche einheitliche Grundlage bildet.

Für Normungsvorhaben im „Brandund Katastrophenschutz“, „Vorbeugender Brandschutz “ und der “Technischen Hilfeleistung“ ist der Fachnormenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW) im DIN zuständig. Als Teil des DIN kooperiert der FNFW mit weiteren Normenausschüssen, wie dem „Normenausschuss Bauwesen ( NABau)“ oder dem „Normenausschuss Rettungsdienst und Krankenhaus (NARK)“. Des Weiteren beteiligt sich der FNFW an europaweiten und internationalen Normungsvorhaben.

Koordiniert durch einen Lenkungsausschuss gliedert sich der FNFW in sechs Fachbereiche (FB):

  • FB 01 – Handbetätigte Geräte für die Brandbekämpfung
  • FB 02 – Brandmelde- und Feueralarmanlagen
  • FB 03 – Ortsfeste Brandbekämpfungsanlagen
  • FB 04 – Ausrüstung für die Feuerwehr
  • FB 05 – Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens
  • FB 06 – elektrische Betriebsmittel

Diese Fachbereiche untergliedern sich wiederum in Arbeitsausschüsse (AA), welche ein Themengebiet bearbeiten. Baden-Württemberg war schon immer in den Fachbereichen und Arbeitsausschüssen sehr gut vertreten. Im Lenkungsausschuss des FNFW (NA 031 BR) stellt seit Jahrzehnten der Leiter des Feuerwehrreferates im Innenministerium einen der vier Ländervertreter. Mitgewirkt haben in dieser Zeit die ehemaligen Landesbranddirektoren Ulrich Kortt und Hermann
Schröder sowie deren langjähriger Vertreter Rolf Schmid. Seit einem Jahr bekleidet Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen diese Funktion.

In Arbeitsausschüssen innerhalb der Fachbereiche wird die Facharbeit geleistet. Der Arbeitsausschuss 02 „Bauliche Anlagen und Einrichtungen“ (NA 031-04-02 AA) ist traditionell baden-württembergisch geprägt. Hier wurde die DIN 14097 „Feuerwehrübungshäuser“ federführend von dem damals für das Bauwesen an der Landesfeuerwehrschule zuständigen Mitarbeiter, Oberamtsrat Manfred Baumann, erarbeitet. Für die später entstandenen weiteren Teile der Norm, die sich mit gas- und holzbefeuerten Brandübungsanlagen beschäftigten, konnte sich Ministerialdirigent Hermann Schröder, seinerzeit Leiter der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal, maßgeblich einbringen. Seit einigen Jahren hat Bezirksbrandmeister
Frieder Lieb, RP Stuttgart, den Vorsitz als sogenannter Obmann für den Arbeitsausschuss übernommen.

Den Fachbereich 04 „Ausrüstung für die Feuerwehr“ (NA 031-04 FBR) leitete während seiner aktiven Dienstzeit der Leiter der Feuerwehr Freiburg, Leitender Branddirektor a.D. Gernot Schneider.

In den Arbeitsausschüssen waren beziehungsweise sind zurzeit tätig:

  • NA 031-04-01 AA „Begriffe und Bildzeichen“: OBR Dr. Martin Reiter, LFS
  • NA 031-04-05 AA „Feuerlöschpumpen“: BD Christian Schwarze, BF Stuttgart
  • NA 031-04-06 AA „Allgemeine Anforderungen an Löschfahrzeuge“: früher MR a.D. RolfSchmid; heute MR Volker Velten– IM BW und Dipl.-Ing. MartinLeutzbach, Feuerwehrprüfstellebeim TÜV-Süd
  • NA 031-04-07 AA „SonstigeFahrzeuge“: BBM Jürgen Link,RP Karlsruhe
  • NA 031-04-08 AA „Hubrettungsfahrzeuge“: BBM Adrian Wibel,RP Freiburg
  • NA 031-06-01 AA „Elektrische Betriebsmittel“: BOAR Michael Melioumis, LFS

Allen gemeinsam war und ist die Motivation und Überzeugung, einen konstruktiven Beitrag für den Erhalt der Leistungsfähigkeit sowie für die technische Weiterentwicklung unserer Feuerwehren zu leisten, und zwar über das
normale Dienstgeschäft an ihrer Dienststelle hinaus.

Eine Übersicht über die aktuellen Projekte der Arbeitsausschüsse im FNFW finden Sie auf der Internetseite
http://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/fnfw/aktuelles

Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg