Das Schicksal von Ekkehardt Neutsch hat gestern abend in der Sat.1-Benefizgala "Deutschland hilft!" Millionen bewegt: Der stellvertretende Wehrleiter aus Bennewitz (Sachsen) steht seit Tagen im Kampf gegen das Hochwasser - und verlor selbst alles durch die Fluten, während er anderen Menschen half. Feuerwehrleuten wie ihm soll jetzt geholfen werden: Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hat eine bundesweite Sonderaktion "Hilfe für Helfer" initiiert und setzt dabei vor allem auf die große Hilfsbereitschaft in den eigenen Reihen der Feuerwehren.
"Uns sind in den vergangenen Tagen verschiedene Fälle dieser Art bekannt geworden: Feuerwehrmänner und -frauen befanden sich im Hochwassereinsatz und gerieten selbst in schwere Notlagen, weil ihre Häuser, Wohnungen, Hab und Gut durch das Wasser zerstört wurden - ohne dass sich die Betroffenen darum kümmern konnten, ihr Eigentum noch rechtzeitig zu sichern", sagt Hans-Peter Kröger, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).
"Hilfe für Helfer" soll in diesen Fällen helfen, die größte Not zu lindern. Vizepräsident Kröger: "Die Angehörigen der Feuerwehren fühlen sich als eine große Familie. Tätige Solidarität wird in den Feuerwehren alltäglich gelebt. An diese Solidarität appellieren wir jetzt, um in Not geratenen Feuerwehrleuten helfen zu können."
Auf folgende Konten können Spenden an "Hilfe für Helfer" überwiesen werden:
DFV/Hilfe für Helfer, Stichwort "Kameradschaftshilfe Flut"Konto 112 02Sparkasse FuldaBLZ 530 501 80
oder
Konto 4500 4200 60Bad Godesberger KreditbankBLZ 381 603 12Brandmeister Neutsch berichtete gestern in der Sat.1-Benefizgala stellvertretend für die mehr als 40 000 eingesetzten Feuerwehrleute vom Kampf gegen das Hochwasser und von der Dramatik der Flutkatastrophe. Allein in seiner Wehr sind 80 Prozent der Aktiven selbst Opfer der Flutwelle. Trotzdem sind sie weiter unermüdlich im Einsatz. Neutsch: "Erst helfe ich den Menschen, dann helfe ich mir."
Im Publikum verfolgte DFV-Vizepräsident Bernd Pawelke, der sich seit Sonnabend intensiv vor Ort im Katastrophengebiet informiert, die Livesendung aus dem Studio G in Berlin-Adlershof. Dort sprach er auch mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit sowie den Innenministern Günther Beckstein (Bayern) und Jörg Schönbohm (Brandenburg). Pawelke: "Der Regierende Bürgermeister von Berlin hat sich eingehend über die Arbeit der Feuerwehren und die Lage in den Katastrophengebieten erkundigt. Die Innenminister Beckstein und Schönbohm haben ihre hohe Anerkennung für die Leistungen der Feuerwehren in den Hochwassergebieten ausgesprochen."
In Gesprächen mit den Politikern und anderen prominenten Gästen machte Pawelke auch deutlich, wie notwendig für viele der engagierten Männer und Frauen im Einsatz jetzt die Aktion "Hilfe für Helfer" ist - die heute als echte Kameradschaftshilfe der Feuerwehren bundesweit gestartet wurde.