Löschautos faszinieren Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Im Rahmen der Neckar-Ausfahrt sorgten insgesamt 13 rote Oldtimer-Feuerwehrautos auf dem Rathausplatz in Bad Friedrichshall für jede Menge Aufsehen bei Jung und Alt.
In Reih und Glied stehen die eigentlichen Stars der Ausfahrt: Feuerwehrautos aus den 20er und 30er Jahren, die trotz ihrer Größe als schnittig bezeichnet werden können. „Bei der Ankunft waren recht viele Leute da“, schildert Reinhold Korb, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. Jetzt laufen die Passanten neugierig um die Wagen herum, betrachten sie aus der Nähe und knipsen sie mit ihren Kameras.
„Wir wollen auf die Feuerwehr aufmerksam machen und bedienen uns der Oldtimer“, erklärt Organisator und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg. „Die Fahrzeuge wecken starkes Interesse bei den Bürgern. Ein Feuerwehrauto ist vom Grundsatz her ein besonderes Auto.“ Der Kommandant der Feuerwehr Bad Friedrichshall, Kurt Semen, beteiligte sich gern an der Aktion. „Wir haben auch drei Oldtimer in unserem Feuerwehrautobestand.“
Die Feuerwehrfahrzeuge unterscheiden sich auch untereinander teilweise beträchtlich. Deutsche Modelle weisen eine geschlossene Kabine auf, sofern sie nach dem Jahr 1935 gebaut wurden. Autos aus Amerika dagegen wurden länger mit offenem Dach versehen, manches Fahrwerk aus den USA hat nicht einmal eine Windschutzscheibe. Leitern gibt es aus Holz, oder zum Drehen. Bestimmte Standards müssen alle Fahrzeuge erfüllen: Der Löschschlauch darf niemals fehlen.
Der vierjährige Christoph Lassalle ist glücklich auf seinem gepolsterten Fahrersitz. Er darf sich für einen Augenblick am Steuer eines betagten Feuerwehrautos wie ein richtiger Feuerwehrmann fühlen. Der kleine Julian Fleischmann hat seine Mutter dazu gebracht, mit ihm zu den Löschfahrzeugen zu gehen. „Er liebt alles, was fährt. Ich bin eigentlich wegen Julian da, aber finde Feuerwehrautos auch gut“, erzählt Roswitha Fleischmann, die Mutter des Zweijährigen.
Die Besitzer der Fahrzeuge sind Feuerwehren in Baden-Württemberg. Die ausländischen Wagen gehören Privatleuten. Hermann selbst ist Eigentümer eines dänischen Chevrolet Capitol aus dem Jahr 1927. „Kobenhavn Brandvoern“ steht auf dem glänzenden Messing-Annihalator, der mittlerweile Kübelspritze heißt und Platz für 15 Liter Wasser hat. Dazu gehört das älteste Martinshorn Deutschlands, das mit der Hand gepumpt wird, um ein lautes Signal zu erzeugen. „Das Auto hebt sich ab von deutschen Fahrzeugen. Es ist kleiner und hat nur Platz für sechs Mann.“