Hoffest der Freiwilligen Feuerwehr in Massenbach ist eigentlich ein Mekka nicht nur für Kameraden in blauen Uniformen, sondern für alle Festgänger, die Bierzeltatmosphäre im kleinen Rahmen lieben. \"Draußen an der Bar herrscht zu fortgeschrittener Stunde normalerweise Hochbetrieb\", erzählt der Vorsitzende Timo Schweizer. Doch in diesem Jahr war das Wochenende so voll gestopft mit attraktiven Straßenfesten in der Umgebung, dass der Ansturm auf sich warten ließ.
Befreundete Wehren \"Zum Hoffest in Massenbach kommen befreundete Feuerwehren aus Massenbachhausen, aus Stebbach, Frankenbach, aus Niederhofen, Stetten und Schwaigern\", zählte Schweizer auf und machte dabei schon wieder ein freudigeres Gesicht. Auch Abgesandte der Wehr aus Kirchhausen seien gekommen, obwohl bei ihnen zuhause zeitgleich das Fest im Schlossgraben auf Hochtouren lief. Doch auch wenn die Wehren im enormen Veranstaltungsreigen zusammenstehen: \"Beim Barbetrieb am Samstagabend merkte man deutlich die Konkurrenz\", bedauerte Schweizer. Schließlich sei das Hoffest doch die einzige Einnahmequelle der Massenbacher Wehr.
Am Sonntagvormittag im Festzelt dagegen waren die Bänke voll besetzt mit Feuerwehrleuten, die hier gemeinsam ihren Frühschoppen nahmen. Ungeduldig fuhren die Massenbacher Kinder die Straße auf und ab und warteten auf die große Drehleiter, die aus Heilbronn kommen sollte. Endlich um 14 Uhr rollte das große Feuerwehrfahrzeug mit der Himmelsleiter an und gab dem Hoffest einen ganz besonderen Kick. \"Sonst bauen wir hier auf der abgesperrten Straße einen Spieleparcours auf, aber der war diesmal hinfällig\", lachte Timo Schweizer. Bürgermeister Johannes Hauser war der erste, der seinen Ort aus der Vogelperspektive sehen sollte. \"Ob ich wirklich schwindelfrei bin, das weiß ich jetzt gleich\", schmunzelte er, und los ging die Reise in die Vertikale begleitet von zwei Feuerwehrleuten. Inzwischen standen nicht nur die Kinder Schlange und freuten sich auf den freien Blick von oben in fremde Gärten und Schornsteine.
Leichtes Lüftchen Immer mit drei Personen ging die Reise in die Höhe von rund 40 Metern. Obwohl ein leichtes Lüftchen wehte, kam der Korb in keinem Moment ins Schwingen. \"Die große Drehleiter hat ein automatisches Sicherungssystem. Das heißt, der Korb muss erst an allen vier Seiten geschlossen sein, bevor es in die Luft geht\", betonte Timo Schweizer.
Spielerisch versucht die Abteilung durch solche Aktionen vor allem das Interesse von Kindern und Jugendlichen für ihre Arbeit zu wecken. \"In Schwaigern haben wir eine Art Pilotprojekt\", so der Vorsitzende. \"Dort gibt es eine Kinderfeuerwehr, und die wollen wir unterstützen, indem wir etwas für den Nachwuchs anbieten.\"
Bild: Die große Drehleiter ersetzte beim Hoffest den Spielparcours. Auch Bürgermeister Johannes Hauser (links) stieg in die Lüfte. Foto: Susanne Walter