Mitte November war der letzte Arbeitstag von Adolf Stein aus Lehrensteinsfeld. Nach 47 Jahren Tätigkeit im öffentlichen Dienst geht die „gute Seele der Feuerwehren“ im Landratsamt Heilbronn zum Jahreswechsel in den Ruhestand. Anlass für den Kreisfeuerwehrverband Heilbronn in einer Feierstunde in der Feuerwache in Neckarsulm Dank zu sagen.
Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann zeichnete die beruflichen Stationen des Ru-heständlers ab 1956 auf, die bei der Deutschen Bundesbahn begann und 1966 ins Landratsamt Heilbronn führte. Ab 1969 war er dort im Bereich Umweltschutz/Wasserrecht tätig, eine erste Verbindung zur Feuerwehr zeichnete sich in dieser Zeit ab. Als Regierungshauptsekretär wechselte er 1975 ins Brand-und Katastrophenschutzamt, dessen Leiter Anton Pecoroni, in dieser Zeit die Feuerwehren im Landkreis als Amtsleiter, Kreisbrandmeister und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn in einer Person vereinte.
Auf Wunsch von Pecoroni stellte er sich ab 1975 bei den Leistungsprüfungen vor Ort als Organisator und Schriftführer zur Verfügung und übte 25 Jahre ehrenamtlich diese Funktion aus. Adolf Stein erinnert sich noch gut an seinen ersten Einsatz: Zumeist wurden die Siegergruppen bei den Prüfungen klatschnass - bei seinem Debüt traf es unfreiwillig den damaligen Schiedsrichterobmann Lambrecht aus Leingarten, der neben einer defekten Kupplung stand.
Als Sachbearbeiter für das Feuerwehrwesen hatte er die direkten Kontakte zu den Feuerwehren und deren Anliegen. Förderanträge, Lehrgangsabwicklungen, Feuerwehrehrenzeichen, Freiplätze am Feuerwehrwehrheim Titisee waren zu bearbeiten, als „Finanzminister“ Auszahlungen abzuwickeln. Dabei hatte er für die Anliegen der Feuerwehren stets ein offenes Ohr, half und unterstütze, wo er nur konnte - er, der die die Sorgen und Nöte der Feuerwehren in allen Facetten kannte. Stein war zur Stelle, wenn ein Kommandant ein Anliegen drückte. Freundlich, kompetent und hilfsbereit.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Reinhold Korb charakterisierte den Weggefährten der Feuerwehren des Landkreises als einen Menschen der „Bescheidenheit, Genügsamkeit und Zufriedenheit praktiziert habe“, und in seinem Umfeld sehr beliebt sei.
Kommissarisch begleitete er 1989 das Amt des Kassiers, als Stellvertreter stand er mit Rat und Tat dem Verband bis heute zur Seite. Doch jetzt wird es Zeit, fügt Korb schmunzelnd hinzu, „dass die Kontovollmacht gelöscht wird, bevor er in Urlaub geht“. Die Feuerwehren des Landkreises und der Verband ermöglichen ihm und seiner Frau Anneliese einen 14-tägigen Aufenthalt im Haus B im Feuerwehrheim am Titisee.
Zu Recht sei er der erste Nicht-Feuerwehrmann, der bereits 1995 aufgrund seines Engagements für die Feuerwehren mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ausge-zeichnet wurde. Die Ehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes, die nur sehr selten vergeben wird, „soll Zeichen und Wertschätzung für Ihre Verdienste sein“ betonte Korb bei der Verleihung.
Zum Festakt hatte der Verbandsvorsitzende seine Ehefrau Anneliese, langjährige Weggefährten der Feuerwehren und Mitstreiter aus seiner Dienstelle in die Neckarsulmer Feuerwache eingeladen. Nach dem festlichen Menu, das die Neckarsulmer Feuerwehrwehrkameraden kreierten und selbst zubereiteten, wurden in geselliger Runde alte Erinnerungen ausgetauscht.
Sehr geehrter Herr Stein - die Feuerwehrangehörigen sagen Ihnen auch auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön
Robert Hassis, Pressesprecher KFV Heilbronn