Aus dem Eingang des WLZ-Gebäudes in Lauffen quillt Rauch. Alarmgeräte schrillen los. Trotzdem gerät niemand in Panik, denn die vielen Schaulustigen die das Gebäude umstehen, wissen: Das ist kein Ernstfall, sondern die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr.
Eine Nebelmaschine hat den Rauch für den simulierten Brand produziert. Und Kommandant Heiner Schiefer erläutert den angenommenen Fall: Durch unachtsam durchgeführte Schweißarbeiten wurde das Feuer im Haus ausgelöst, drei Personen sind noch im Gebäude und in allerhöchster Gefahr.
Vier Minuten nach dem Alarm biegt der Einsatzleitwagen um die Ecke. Der Zugführer macht sich als erster ein Bild von der Sachlage. Als Moderator fungiert Feuerwehrmann René Irion, der die Übung für die Zuschauer erläutert.
26 Feuerwehrmänner sind im Einsatz, unterstützt von den Mitgliedern der Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes, die sich um die Geborgenen kümmern. Mit dabei ist auch die Besatzung des Messtechnikfahrzeuges, denn es gilt zu ermitteln, ob sich durch den Brand schädliche Dämpfe entwickeln, „bei einem Gebäude in dem Düngemittel lagern, ist das besonders wichtig, auch zum Schutz der Retter“, erläutert Heiner Schiefer.
Werden im Ernstfall solche Schadstoffe festgestellt, wird das Gelände weiträumig abgesperrt, „im Notfall sogar evakuiert“, informiert René Irion. Schläuche werden ausgerollt, Tragen bereitgestellt, acht Feuerwehrmänner legen Atemschutzgeräte an. „30 Minuten bieten sie Schutz“ erfährt die Bevölkerung und „von außen findet immer eine Atemschutzüberwachung statt“.
Die Feuerwehrmänner legen zum Eigenschutz schon mal einen Schlauch ins Haus, aber generell gilt, „zuerst Menschen retten, dann das Feuer bekämpfen“. Zur Sicherheit gehen die Feuerwehrmänner immer als Zweiertrupp in die Gefahrenzonen. Ein guter Funkkontakt ist bei einem Einsatz besonders wichtig, wissen die Verantwortlichen.
Bald wird die erste verletzte Person aus dem Gebäude getragen. Sie hat eine Brandschutzhaube auf und wird von den Helfern des Roten Kreuzes zu den bereitstehenden Sanitätsfahrzeugen gebracht. Erst als alle Verletzten aus dem WLZ-Gebäude geborgen sind, kann die eigentlich Brandbekämpfung starten. „Es kommt so langsam Nervosität auf“, berichtet Übungskommentator René Irion, „einer der Geborgenen hat von einem weiteren Verletzten im Gebäude berichtet. Außerdem sind wir personell unterbesetzt, ein Löschzug aus der Nachbargemeinde wurde angefordert.“ Schnell ist dann der Brand gelöscht und Kommandant Heiner Schiefer ist hochzufrieden: „Die Übung hat bestens geklappt, alle Handgriffe haben gesessen, die Zusammenarbeit mit dem DRK war super“. Nur klitzekleine Mängel hat der Chef entdeckt. „Um die auszumerzen, machen wir ja solche Übungen.“
Nach dem Einsatz müssen die beteiligten Fahrzeuge in Ordnung gebracht werden. Die benutzten Schläuche und die Atemschutzgeräte werden überprüft, und für den nächsten Einsatz fertig gemacht.
Fotos: HSt