Feuerwehrmann Wolfgang Hess aus Schwaigern-Niederhofen war gerade beim Wohnungsputz, als der Alarm los ging. Gesamtkommandant Albert Decker rief zur unangekündigten Hauptübung auf.
Simuliert wurde ein Waldbrand mit zwei Brandstellen im Teilort Niederhofen. Selten waren auf den Feldwegen um den Schwaigerner Teilort so viele Feuerwehrfahrzeuge unterwegs. Pünktlich um 13.45 Uhr hatte Albert Decker den Alarm ausgelöst. Nur zwölf Minuten später war das erste Fahrzeug aus Niederhofen am „Brandort“.
Kurz darauf kamen die Wehrmänner aus dem Teilort Stetten im Wald an. „Sie sind richtigerweise gleich zum zweiten Feuer gefahren, bevor die erste Brandstelle nicht mehr passierbar ist“, lobte Decker. Die Abteilungen aus Schwaigern und Massenbach waren mit der weitesten Anfahrt die Letzen am Einsatzort. „Das Problem an einem Waldbrand ist der Wassermangel“, betonte der stellvertretende Gesamtkommandant, Uwe Schlund. Das weiß auch Jürgen Schuster, der die Abteilung in Niederhofen leitet. Er hatte deshalb sofort ein Fahrzeug am Bach stationiert.
Um im darüber gelegenen Wald genügend Löschwasser zu haben, musste der Bach gestaut werden. Also stiegen die Männer mit der Wathose an den Beinen in das kühle Gewässer. Eine Plane, die im Untergrund mit Steinen und an der Oberfläche an einer Leiter befestigt war, diente als Stauwehr. So schaffte die Pumpe 800 Liter in der Minute.
Und während die einen mit dem Stauen des Baches beschäftigt waren, hatten die anderen Feuerwehrmänner auf einer Länge von über 600 Metern die Schläuche aufzurollen und aneinander zu koppeln. Zusätzlich wurde mit den wasserführenden Fahrzeugen ein Pendelverkehr vom Hydranten im Ort zum Wald organisiert.
„Die Idee, eine Übung im Wald zu machen, kam vom Förster“, erzählte Albert Decker. Doch die Aktion im Sommer durchzuziehen, wäre angesichts der langen Trockenperiode zu gefährlich gewesen. Ohnehin sind die Wehrmänner froh, dass sie die heißen Wochen ohne Einsatz in einem brennenden Waldstück überstanden haben. Also hat Decker die etwas kühlere Jahreszeit für das Training gewählt.
Am Ende der Übung waren die gelegten Feuer gelöscht und der Kommandant zufrieden mit der Arbeit seiner Männer.
28.10.2003